Jeff Healey Live In Belgium, Eagle Rock, 2012 |
Jeff Healey | Gesang & Gitarre | |||
Joe Rockman | Bass & Gesang | |||
Tom Stephen | Schlagzeug | |||
Washington Savage | Keyboards | |||
Mischke Butler | Gesang | |||
Toucu | Gesang | |||
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CD & DVD | ||||
01. Baby's Lookin' Hot | 08. Full Circle | |||
02. The House That Love Built | 09. That's What They Say | |||
03. Evil And Here To Stay | 10. Angel Eyes | |||
04. Confidence Man | 11. Roadhouse Blues | |||
05. It Could All Get Blown Away | 12. See The Light | |||
06. Lost In Your Eyes | 13. While My Guitar Gently Weeps | |||
07. Heart Of An Angel | ||||
Die Serie der Neu-Veröffentlichungen des kanadischen Blues-Gitarristen Jeff Healey und seiner Band geht in eine neue Runde. In seinem Keller fand Schlagzeuger Tom Stephen diese rare Aufnahme, die die Band im Jahr 1993 in Belgien präsentiert. Das Live-Dokument wurde auf dem Tour-Zyklus zu “Feel This“ mitgeschnitten. Daher ist es auch kaum verwunderlich, dass gleich einige der Songs von dieser Platte es in die Setlist geschafft haben.
Eigentlich ist die Jeff Healey Band als Trio bekannt. Aber für diesen Abend hatten sich Healey und die Veranstalter etwas Besonderes ausgedacht: die Band wurde erweitert um den Keyboarder Washington Savage und die beiden Bakground-Sängerinnen Mischke Butler sowie Toucu. Diese Zugänge bereichern den Sound der Band, verleihen den Songs eine neue Variabilität und eine neue bis dahin nicht vorhandene musikalische Ebene. Am schönsten macht sich das bei It Could All Get Blown Away bemerkbar, wenn Butler und Toucu mit tollen Backings und Harmonien den Gesang von Healey unterstützen sowie Savage feine Akzente setzt. Darüber soll aber nicht die wieder einmal feine Rhythmus-Arbeit vergessen werden, die hier wieder Stephen und Bassist Joe Rockman liefern.
Die Band steigt gleich schön groovig-rockend mit Baby’s Looking Hot und The House That Love Built ein und der Hammond-Sound von Savage tut der Musik merklich gut. Auffällig ist auch, dass sich Healey an dem Abend mit ausgedehnten Soli eher zurück hält und statt dessen insbesondere Savage Raum lässt, um eigene Akzente zu setzen. Als besonderes Beispiel sei hierbei Evil And Here To Stay angeführt. Absolutes Highlight dieser, wie auch zahlreicher anderer Shows in Healeys Karriere ist aber die überragende BEATLES-Cover-Version While My Guitar Gently Weeps, die zumindest mir immer wieder Schauer über den Rücken jagt.
Einziges Manko des Pakets ist der nicht ganz optimale, aber dadurch umso authentischer klingende Sound der Aufnahme. Insbesondere der Snare-Sound am Anfang klingt fast ein wenig nach Probe-Raum. Aber die Fein-Abstimmung wird im Laufe des Konzerts schnell und deutlich besser und der erste Eindruck sollte wirklich niemanden vom Kauf abhalten, denn so hat man die Jeff Healey Band selten bis nie gehört. Die Musiker spielen wunderbar gefühlvoll, die Songs klingen fast noch intensiver und runder als sonst. “Live In Belgium“ ist ein würdiges Live-Dokument dieses viel zu früh gestorbenen Vollblut-Musikers und eine Erinnerung daran, wie viele wundervolle Blues-Interpretationen – und dabei ist es egal ob es eigene oder Fremd-Kompositionen waren – Healey in seiner Karriere geschaffen hat.