Titel |
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01. Agora |
02. Oxymore |
03. Neon Lips |
04. Sonic Land |
05. Animal Genesis |
06. Synthy Sisters |
07. Sex In The Machine |
08. Zeitgeist |
09. Crystal Garden |
10. Brutalism |
11. Epica |
Musiker | Instrument |
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Jean-Michel Jarre | All Instruments, Programming |
Jean-Michel Jarre hat ein neues Album namens “Oxymore“ im Angebot. Das Hooked on Music konnte es Testhören und anschließend bewerten.
Die französische Elektronik-Ikone zollt mit diesem komplett selbst komponierten, im eigenen Studio nahezu alleine produzierten, eingespielten und gemixten Werk ihrem Landsmann Pierre Henry Tribut. Dieser gilt als Vorreiter der konkreten und elektronischen Klangkunst.
Bei der konkreten Musik (benannt von dem französischen Ingenieur Pierre Schaeffer) handelt es sich um eine spezielle Kompositionstechnik. Verwendet werden dabei zuvor bereits konservierte beziehungsweise gespeicherte instrumentale Töne und/oder alle möglichen Geräusche. Anschließend erfolgt mittels diverser elektronischer Techniken die Verfremdung der Aufnahmen.
Henry vererbte Jarre noch zu seinen Lebzeiten von ihm erschaffene Klangreihen. Diese sollten, so die einhellige Absicht, irgendwann die Grundlage für neue Musikkreationen sein. Jarre setzte diesen Plan mit “Oxymore“ teilweise um, da er einige Ideen Henrys dafür verwendete.
Die elf Tracks beinhalten, neben alltäglichen Geräuschen wie das Prasseln von Regentropfen in diverser Intensität, auch einige Sprechpassagen, die vermutlich von Pierre Henry stammen. Jean-Michel Jarre lässt um diese teilweise stark verfremdeten Töne herum, ein interessantes, komplexes, ungewöhnliches, experimentelles, unterhaltsames und letztlich doch für ihn typisches Klanguniversum entstehen.
Im reichlich mit in der konkreten Musik gebräuchlichen Geräten und Instrumenten bebilderten Booklet erklärt Jarre in sechs verschiedenen Sprachen, darunter auch auf Deutsch, alles Wissenswerte zu “Oxymore“ (Pierre Henry und Pierre Schaeffer gewidmet) und noch mehr. Der Albumtitel leitet sich übrigens von dem Begriff Oxymoron ab. Damit ist, wie Jarre im Begleitheft erläutert, eine Formulierung aus zwei gegensätzlichen, sich widersprechenden oder gegenseitig ausschließenden Wörtern, wie zum Beispiel ’stummer Schrei’, gemeint. Der weltberühmte Komponist sieht darin nämlich eine Parallele zur konkreten Musik.
“Oxymore“ ist für Fans des Meisters ohnehin ein Muss, könnte jedoch ebenso Leute ansprechen, die sich für die Geschichte der elektronischen Musik uns speziell die Arbeiten des Pierre Henry erwärmen können.