J.C. Cinel

The Light Of A New Sun

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 12.05.2012
Jahr: 2011
Stil: (Southern) Rock

Links:

J.C. Cinel Homepage



Redakteur(e):

Epi Schmidt

Michael Masuch


J.C. Cinel
The Light Of A New Sun, Andromeda Relix, 2011
J. C. CinelLead and Background Vocals, Acoustic Guitar, Lead and Rhythm Guitars, Dobro, Harmonica
Davide DabustiLead and Rhythm electric Guitars, Background Vocals
Special Guest:
Johnny NeelHammond Organ, Piano
Guests:
Andrea BarbieriElectric Guitars
Luca BaloccaBass
Frederico DelfiniDrums
Dario GuarinoDrums
Alex CarreriBass
Gianni GrecchiBass
Alberta CallegariBass
Produziert von: J. C. Cinel Länge: 58 Min 11 Sek Medium: CD
01. Think Of Myself07. Nashville Nights
02. Wheels Of Time08. California Sunset
03. Living On A Highway09. White Soldier
04. The Light Of A New Sun10. Fallen Angel
05. Sweet And Wild11. A Place In The Sun
06. Islands

Southern Rock kommt im Allgemeinen aus den Südstaaten. Wie der Name schon sagt. Wenn wir nun von den "Südstaaten" Europas ausgehen, macht es durchaus Sinn, wenn aus Italien einige Bands kommen, die sich dem Southern Rock und dessen Umfeld zugetan fühlen. Beispiele dafür gab's schon einige und W.I.N.D haben da zum Teil schon an die Tür der großen Vorbilder aus Amerika angeklopft.
Im Falle von J.C. Cinel war es nahezu umgekehrt. Leicht übertrieben, natürlich. Aber zumindest spielt hier als Gast Johnny Neel mit und dessen Orgel hat war auch schon bei GOV'T MULE und deren weiteren Umfeld tätig. Man kann den Mann durchaus als Koryphäe bezeichnen, wenn es um die Tastenarbeit im Southern Rock geht.
J.C. Cinel ist nun auch schon einige Jahre im Business tätig, und scheint die Zügel gern überwiegend selbst in der Hand zu haben. Nichtsdestotrotz reiht sich eine stattliche Anzahl an Gästen hier ein, um den Mann zu unterstützen.

Musikalisch hat das weniger mit dem Blues-beeinflussten Southern Rock, wie ihn die ALLMAN BROTHERS spielen, zu tun, als viel mehr mit der von Country und Folk durchsetzten Variante von den Bands die ab Mitte der 70er groß wurden. Sagen wir mal LYNYRD SKYNYRD oder die OUTLAWS.
Dabei wird auch nicht vergessen, ein paar gut ins Ohr gehende Melodien und Ohrwürmer unterzubringen, wie bereits der Opener Think Of Myself demonstriert. Ja, auch ein paar Twin-Gitarren-Linien gibt’s hier bereits. Gebt dem Song ein paar Durchläufe und ihr wollt ihn so schnell nicht mehr missen.
Überhaupt geht einem hier vieles leicht ins Ohr. Vielleicht deswegen, weil man Ähnliches schon öfter gehört, bereits in seinen Genen hat. So denke ich beim Intro von Wheels Of Time (man beachte den Titel) an WISHBONE ASH und auch der mehrstimmige Gesang klingt stark nach den Engländern.
Ein paar STONES-mäßige Riffs bringen Drive in Living On The Highway und schon kann man sich wunderbar vorstellen, mit einer Harley über den Highway - meinetwegen auch über den Apennin - cruist. Eine herrlich entspannte Szenerie wird da kreiert. Immer öfter muss ich beim Hören von diesem Album auch an die amerikanischen Jam-Kollegen von JUPITER COYOTE denken. Das kommt alles so locker und trotzdem spannend gemacht. Ja, Johnny Neels Orgel hat an diesem Titel ebenso seinen Anteil wie an dem BEATLES-inspirierten The Light Of A New Sun, welches gleich darauf folgt.
Spaß machen auch so abwechslungsreiche Nummern, wie Sweet And Wild. Funky, treibend, mit toller Slide-Gitarre, feiner Harmoniegesang, Blues-Harp, und ständig zwischen zurückgelehnt und voranpreschend pendelnd.

Dann geht es wieder sehr Country- und Folk-mäßig zu. Songs wie Islands könnte man sich auch bei CS&N vorstellen. Folgerichtig geht’s mit den Nashville Nights Richtung Country Rock. Als Referenz könnte man da POCO anführen, nur dass das hier etwas "entstaubter" klingt.
Von Nashville geht’s zum California Sunset und äußerst funkig zum White Soldier in dem Neels Hammond wieder toll - unterstützend, ohne sich nach Vorne zu drängen - zum Einsatz kommt.
A Place In The Sun beschließt dann mit leicht psychedelischen Ansätzen - hat hier etwas von der Band AMERICA - dieses Album, welches durchaus für das Gefühl sorgt, einen Platz an der Sonne zu haben. Zumindest für die Spielzeit dieser Scheibe. Wer auf genannte Bands steht, der sollte hier mal mit beiden Ohren reinhören.

Epi Schmidt, 27.08.2011


Es ist mitunter gar nicht schlecht, wenn man eine bis dato unbekannte Platte per Shuffle Modus zu Gehör bringt, verfällt man doch mitunter wie bei J.C. Cinels "The Light Of A New Sun" schon mal schwer ins Schwärmen, groovt sie sich doch sogleich in bester Jam- Rock Manier mit schwergewichtigem Hammond B3 Sound von Johnny Neel (GOVT'MULE, ALLMANN BROHERS) ins Herz hinein.

Living On A Highway ist als Titel durchaus Programm, vermittelt doch die überbordende Gitarre, die Gott sei Dank an der langen Leine spazieren darf, die schwelgerische Orgel im Hintergrund, der gepflegte Percussion-Teppich im Hintergrund, sowie der gewisse EAGLES'sche Backgroundchor pures Westcoast-Rock Feeling.

Wenn der gebürtige Italiener Cinel die Mundharmonika bläst, die Dobro geschmackvoll zum Klingen bringt, die Band auf Teufel komm raus groovt, wie vom Leibhaftigen gejagt, ist man mitten in Sweet and Wild angelangt, das abermals mit Johnny Neels funkensprühender Hammond grandiosen Southern Groove Charakter in sich birgt, und auf der Bühne sicherlich prächtig funktionieren wird, weil zum Finale noch ein fast übermütig klingendes, kleines Honky Tonk Schmankerl eingewebt wird.

Die Mischung zwischen gepflegten (Southern)-Rockern und Balladen ist gut gewählt, während Nashville Nights mit kernigen Gitarren davon zu preschen scheint, läuft im Kopfkino mit California Sunset der perfekt getimte "Sundown"-Song vorbei und lässt EAGLES, AMERICA etc.auferstehen.
Und wenn man glaubt Seniore Cinel hätte sein Pulver längst schon verschossen, gibt er dem faszinierten Hörer mit einer mörder-funky Hookline bei White Soldier ein Jam-Rock Paradebeispiel ab, das eigentlich gar nicht lang genug geraten könnte und doch nach viel zu kurzen 6 Minuten zu Ende geht.

J.C. Cinel liefert hier ein bemerkenswert abwechslungsreiches Rock-Album ab, das das Zeug hat, ein Dauerbrenner zu werden.

Michael Masuch, 09.05.2012

 

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