Jason Isbell

Live From The Ryman

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 02.11.2018
Jahr: 2018
Stil: Americana

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Redakteur(e):

Holger Müller


Jason Isbell
Live From The Ryman, Southeastern Records, 2018
Jason Isbellvocals, guitar
Amanda Shiresviolin
Jimbo Hartbass
Chad Gambledrums
Derry deBorjakeyboards
Sadler Vadenguitar
Produziert von: Jason Isbell Länge: 58 Min 51 Sek Medium: CD
01. Hope The High Road07. The Life You Chose
02. 24 Frames08. Elephant
03. White Man's world09. Flying Over Water
04. Flagship10. Last Of My Kind
05. Cumberland Gap11. Cover Me Up
06. Something More Than Free12. Super 8
13. If We Were Vampires

Seitdem Ryan Adams nur noch sporadisch Glanzlichter setzt, ist Jason Isbell der uneingeschränkt Beste unter den melancholischen Americana-Songwritern. Und das Ryman Auditorium zählt noch immer zu den schönsten Konzertsälen Amerikas. Live-Aufnahmen aus der heiligen Stätte Nashvilles sind legendär - wie die Alben von Emmylou Harris oder Robert Earl Keen genauso zeigen wie die fantastische Akustik-Platte der BAND OF HORSES aus der Grand Ole Opry.

Die Bühne wäre also frei für einen Ohrenschmaus mit einer ganz besonderen Band. Nur dass aus dem Ohrenschmaus nichts wird - zumindest nicht bei den Rockern, die Isbell im Ryman zahlreich im Programm hat. Welcher Toningenieur durfte dieses Live-Album abmischen, bei dem der räumliche Klang des Ryman fast völlig fehlt? Wie kann es sein, dass Isbells Stimme immer wieder "absäuft", sobald die Band richtig loslegt? Und warum jubelt das Publikum wie aus weiter Ferne? Als ob alle Aufnahmemikros an einem Platz gleichermaßen weit entfernt von der Bühne und dem Publikum standen...

Immerhin: Wenn Isbell das Tempo rausnimmt, wird der Glanz solcher Juwelen wie Flagship hör- und spürbar. Amanda Shires wehmütige Violine und Isbells Wehklagen ("..and the lights down in the lobby, they don't shine, they just flicker and the elevators whine...") - besser geht es eigentlich nicht. Last Of My Kind ist eine siebenminütige Fahrt wie in Trance über den großen amerikanischen Highway. Aber sobald es wieder rockt scheint die Band plötzlich weit weg am anderen Ende der Halle zu spielen - und das ausgerechnet bei solchen direkt auf den Magen zielenden Songs wie Super 8 mit dem unvergleichlichen Refrain "Don't wanna die in a Super 8 motel, just because somebody else's evening didn't go so well..."

Was bleibt ist die Klasse der Songs, allesamt aus den drei jüngsten Studioalben Isbells. 24 Frames, White Man's World, If We Were Vampires - kein anderer Songwriter hat in den vergangenen Jahren eine solche Vielzahl an Hochkarätern geschaffen. Wie das auch live so richtig warm und voll klingen kann, hat Isbell auf seinem Album "Live from Alabama" gezeigt. Ein Stück wie Danko/Manuel ist dort wie eine Offenbarung. Aber damals war Isbell auch schlau genug, die Produktion Seth Daniel zu überlassen, statt sie - wie nun im Ryman - auch noch selbst zu verantworten...

Holger Müller, 31.10.2018

 

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