Jason Isbell

Liam Gerner

Wesel, Karo, 11.04.2008

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Konzertbericht

Reviewdatum: 11.04.2008

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Redakteur(e):

Frank Ipach


Wesel, Karo, 11.04.2008

Auf der Autofahrt nach Wesel habe ich mir nach monatelanger Pause mal wieder die nicht mehr ganz so aktuelle Jason Isbell Soloplatte "Sirens Of The Ditch" genehmigt. Eine schöne, anschmiegsame, abwechslungsreiche, auch jetzt noch gut wirkende Mischung aus sämtlichen freudespendenden Americana-Zutaten. Tendenziell eher ruhig und besonnen präsentieren sich Isbell und seine Studiobegleiter auf diesem Erstlingswerk nach der Trennung von seiner Stammband, den DRIVE BY TRUCKERS.

Isbell

Was dann allerdings auf der Bühne des Weseler 'KARO' abging, spottet jeder Beschreibung. Da wurde, zumindest entgegen meiner Erwartungshaltung, richtig fett abgerockt. Die fünfköpfige Combo namens UNIT 400, von denen auf Isbells Solodebut noch niemand mitwirkte, zeigte sich als durch eine lange Tournee grandios aufeinander abgestimmte Einheit, die die feurige Gitarrenarbeit von Mastermind Isbell und Kollege Browan Lollar klar in den Vordergrund rückte. Insbesondere Lollar bestach mit seiner Les Paul Gold Top durch ausgefeilte Fingerarbeit (no plectrums) und eine ungemein euphorisierende Dynamik. Das nenne ich einen geilen Giatrristen. Wow. Wobei Isbells Leistung nicht geschmälert werden soll, handwerklich mehr als solide und bei seinen Wah-Wah-Einsätzen Lava ausgießend, überzeugte der eher wortkarge Jason mehr noch durch seine gesangliche Leistung. Okay, und die tollen Songs stammen natürlich aus seiner Feder. Als wenn dies nicht schon reichte ...

Isbell

Überhaupt, die komplette UNIT 400 begeisterte das mit ca. 50 Personen zu beziffernde Auditorium mit unbändiger Dynamik und einnehmender Musikalität. Die sehr junge Truppe, der älteste ist Jason mit 29, der jüngste offensichtlich der Drummer Robert Walbourne aus London (vielleicht Anfang 20), spielte mit einer Souveränität und Lässigkeit die ihresgleichen sucht.
Vom aktuellen Studioalbum wurden nur einige wenige Songs präsentiert, z.B. Try, Chicago Promenade und Hurricanes and hand grenades. Doch die Band liess sich nicht lumpen und rockte mit Browan Lollar am Lead-Gesang eine fulminante Coverversion des TALKING HEADS-Klassikers Psycho killer und bezog sich später mehr als ein Mal auf Isbells selige DRIVE-BY-TRUCKERS Vergangenheit, wobei sich der Konzertabschluss mit einem donnernden Decoration Day samt Feedback-Orgie und feinen Double-Lead-Gitarren als würdiger Höhepunkt erwies.

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Etwas Enttäuschung verbreitete allerdings die Tatsache, dass die fünf offenbar etwas ausgelaugten Jungs sich nicht im Stande sahen, dem Publikum die lauthals eingeforderte Zugabe zu schenken, was allgemein mit einem leichten Stirnrunzeln quittiert wurde und dem tollen Gig einen, na ja, sagen wir mal schalen Nachgeschmack beimengte. Doch eine wochenlange Europatour fordert eben ihren Tribut. Wenn man bedenkt, dass den Jungs zwei Tage zuvor in Bristol/England der Tourbus aufgebrochen wurde und in der Folge einiges an Ärger entfachte, darf man ihnen die leicht verkürzte Spieldauer wohl verzeihen ...

Isbell

Dafür wurden die Anwesenden aber schon zu Beginn des Abends mit einem nachhaltig beeindruckenden Supporting-Act verwöhnt:
Liam Gerner, ein in London lebender Australier, der mit emphatischer Stimme und filigran gespielter akustischer Gitarre die Songs seiner Debut-EP, plus einem Lyle Lovett- und Jackson Browne-Cover , ins gebannt lauschende Publikum schoß und sicherlich den Großteil der Herzen traf. Gestern noch gemeinsam mit Paul Weller in der Royal Albert Hall, heute in der Weseler Provinz. That's showbiz ...
Gute Songs, sympathische Aura, angenehm unaufdringliche Musikalität. Ein Singer-Songwriter, den man unbedingt im Auge behalten sollte. Dem Mann gehört hoffentlich die Zukunft. Sehr, sehr schön.
Die Konzertfotos kommen wie gewohnt von Peter Pricken (prickenpics.de). Vielen Dank!

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