Jason Hart If I Were You, Eigenvertrieb, 2006 |
Jason Hart | Vocals, Piano, Hammond Organ, Mellotron, Rhodes, Wurlitzer, Accordion | |||
Mark Ambrosino | Drums, Percussion, Bass, Keyboards | |||
Jeff Langston | Electric Bass | |||
Chad Sonnenberg | Electric & Acoustic Guitars | |||
Maxim Moston, Joan Wasser, Julia Kent | Strings | |||
Mark Gatz | Saxophone, Flute | |||
Rufus Wainwright, Ana Torroja, Noah Chase, Mercedes Ferrer, Antony | Guest Vocals | |||
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1. Take A Look Around | 8. Marco Polo | |||
2. Hold On | 9. I Won't Blame Myself | |||
3. Israel | 10. Beautiful Nightmare | |||
4. Sweet Lorraine | 11. Don't Fall | |||
5. Antonio | 12. Sometimes The Heart | |||
6. If I Were You | 13. Mona Lisas And Mad Hatters | |||
7. Rising / Falling | ||||
Wenn man bedenkt, dass Jason Hart seit einiger Zeit an einem 'Progressive Rock'-Projekt arbeitet und in seiner Jugend GENESIS, YES und RUSH als Inspirationsquelle für seine ersten kompositorischen Gehversuche verwendete, verwundert es nun nicht, dass die Songs auf seinem Debutalbum "If I Were You" diesen leichten Prog-Rock-Touch aufweisen. Ich hatte mich schon über diese eigenartige musikalische Mischung gewundert, bevor ich dann auf Jasons Website diesen geschichtlichen Hintergrund zur Kenntnis nahm.
So ist denn "If I Were You" eine recht abenteuerliche Reise durch unterschiedlichste Stile, wird beizeiten aber auch zu einer unfreiwilligen Irrfahrt durch ein gewaltiges Soundlabyrinth. Sicher wird Mr.Hart dies so beabsichtigt haben, aber für den Hörer wird es zunehmend schwierig einen roten Faden auszumachen bzw. den Vorlieben des Vortragenden zu folgen. Hart schießt einige Male übers Ziel hinaus.
Die klassische Ausbildung des Pianisten Hart schleicht sich durch fast sämtliche Tracks, was im Grunde nicht weiter tragisch ist. Doch die treffliche Fähigkeit, eine gesunde Mixtur aus Pop, Funk und Prog zu finden, geht dem Komponisten doch ein wenig ab. So gerät "If I Were You" zu einem Bild, das in leichter Schieflage an der Wand hängt.
Natürlich besitzt dieses Album auch ein paar ausgewogene, spannende und zudem sehr melodiöse Titel, wie z.B. den Opener Take a look around, oder den Titelsong If I were you oder auch das in einem New Yorker funky-style daherkommende Sweet Lorraine, das die Folgen einer verkorksten Kindheit widerspiegelt und mit satten Bläsern den Weg in eine rosigere Zukunft weist. Andererseits entpuppen sich Songs wie das arg schwülstige Antonio zu ausgemachten Nieten.
Im Bonustrack, Mona Lisas and Mad Hatters, Elton Johns altes Prachtstück, bekennt Jason Hart seine Liebe zur Musik des exaltierten Briten und präsentiert als zusätzlichen Lead-Vocalisten stolz seinen zeitweiligen Brötchengeber Rufus Wainwright (für den Hart als Keyboarder fungiert), der die für einen Elton John-Titel zu schwachbrüstige Gesangsleistung Harts durch seine kraftvolle und intensive Vorstellung vor dem Versinken rettet.
Letztlich haben wir es hier mit dem durchwachsenen, etwas zu unentschlossenen Debutalbum eines sicherlich talentierten Pianisten und Sängers zu tun, der allerdings mit seinen Songwriter-Fähigkeiten noch nicht durchweg groß aufzutrumpfen versteht. Vier oder fünf tolle Songs reichen nicht aus, um flammende Lobeshymnen zu ergattern.