Jarrod Dickenson The Lonesome Traveler, Eigenvertrieb, 2013 |
Jarrod Dickenson | Acoustic Guitars, Vocals | |||
David Piltch | Upright Bass | |||
Greg Leisz | Guitars, Lapsteel, Pedal Steel, Dobro | |||
Sebastian Aymanns | Drums, Percussion | |||
Richard Dodd | Cello | |||
Jebin Bruni | Piano, Hammond Organ | |||
Ryan Freeland | Accordion | |||
Sista Jean & Jenni Alpert | Background Vocals | |||
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01. Ain`t Waiting Any Longer | 07. Little Black Dress | |||
02. The Northern Sea | 08. Come What May | |||
03. No Work for A Working Man | 09. Bravery (Bottle Of Gin) | |||
04. Rosalie | 10. Ballad Of The Lonesome Traveler | |||
05. Back To Eden | 11. The Walking Bridge | |||
06. Remember June | 12. Seasons Change | |||
Ein kleines Schlitzohr ist er schon, der Herr Dickenson, beginnen doch die ersten Akkorde bei Ain't Waiting No Longer doch gleich mal mit dem Me and Bobby McGee-Intro, um dann ganz kurz zu ALLMANN BROTHERS' Ramblin' man zu huschen. Aber dann kommt er doch mit perlendem Saloon-Piano, schönen Shuffle-Drums und entspannt knarziger Gitarre zur Sache und cruist herrlich entspannt über den imaginären Westcoasthighway.
Die Stimme Dickensons nimmt sofort gefangen, klingt sie doch dunkel, verschwörerisch und angenehm ins Ohr gehend.
Viele Country Elemente baut der aus Texas stammende Sänger gekonnt in seine Songs hinein, macht uns den Geschichtenerzähler bei The Northern Sea und wir hängen an seinen Lippen, weil er es gekonnt versteht, den Songs (No Work For Working Man) feinste Instrumentierungsenuancen unterzubringen, die sich erst nach und nach offenbaren und dem flüchtigen Hören gekonnt verschliessen.
Greg Leisz, nachdem sich andere Künstler die Finger als Studiomusiker lecken, veredelt mit Lap- und Pedalsteel gekonnt viele Songs und reiht sich in die hochkarätige Studiomusikergarde hinein, die schon für AIMEE MANN, RAY LAMONTAGNE, oder GRANT LEE BUFFALO zu Werke gingen und einfach rund und perfekt klingen.
Back To Eden entpuppt sich mit Fingerpicking Mandoline und dezenter Percussion als Campfire-Gemme, die zum Träumen animiert. Und überhaupt sind die Balladen, die scheinbar unscheinbar daher kommen und sich nach und nach "entpuppen" die wahre Stärke Dickensons. Da zaubert er bei I Remember June durch Fingerpicking-Guitar und Greg Leiszs Lapsteel grandiose Melancholie, während sich Percussion und jenni alperts Backgroundstimme geschmeidig dazugesellen.
Mit "Lonesome Traveler" gibt Herr Dickenson eine stimmige, begeisternde Singer-Songwriter Platte ab, die im Spannungsfeld zwischen JIM CROCE ( Come What May oder JOHN PRINE (Ballad Of The Lonesome Traveller) allerbestens aufgehoben scheint und geradezu prädestiniert ist, immer mal wieder aufgelegt zu werden, um die reichlich vorhandenen Nuancen auszuloten. Empfehlenswert!