Janus-Experiment Michelangelo 2012, Eigenverlag, 2012 |
Heiko Mürkens | Keyboards, Orchestration & Programming | |||
Robert Moosdorf | Guitar | |||
Markus Bothe | Bass | |||
Frank Kelder | Drums | |||
Jan David Engel | Acoustic Guitar | |||
Torsten Borrmann | Vocals (Michelangelo Buonarroti) | |||
Heiko Ludwig | Vocals (Lodovico Buonarroti) | |||
Sascha Staib | Vocals (Domenico Ghirlandaio) | |||
Joscha Golzari | Vocals (Papst Julius II) | |||
Sabrina Schunck | Vocals (Magd Anna) | |||
Marion Klötsch | Vocals (Francesca di Neri) | |||
Gerhard Fehn | Narrator | |||
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01. Am Ende der Zeit | 06. Ganz mein | |||
02. Ouvertüre | 07. Nur ein Bild | |||
03. Nichts (Du bist) | 08. Vollendung | |||
04. Wahrer Gott | 09. Refectio | |||
05. In nomine patris | ||||
Michelangelo war sicherlich der bedeutendste Künstler der Renaissance. Außerdem war er, 1475 in der Toskana als Sohn des Stadtvogts Lodovico Buonarroti geboren, ein wahres Multigenie – Maler, Bildhauer, Architekt und Dichter. Den Lebensweg dieses außergewöhnlichen Repräsentanten einer fruchtbaren kulturellen Epoche nachzuzeichnen, hat sich JANUS-EXPERIMENT zum Ziel gesetzt. Ursprünglich als Projekt für ebendieses Album unter der Federführung von Heiko Mürkens entstanden, der auch für die Musik und die Produktion verantwortlich ist, ist daraus eine echte Band entstanden.
“Michelangelo 2012“ nennt sich mit Fug und Recht das erste deutschsprachige Heavy-Metal-Musical, denn mit viel Sorgfalt und Liebe zum Detail werden die verschiedenen Stationen im Leben des Michelangelo dargestellt. Dazu hat man zahlreiche Sänger und Sängerinnen für die einzelnen historischen Personen hinzugenommen, um die Geschichte zu transportieren. Musikalisch erwartet den Hörer im Wesentlichen durchaus bombastisch zu nennender Power Metal mit vereinzelten Einschüben aus Speed Metal und Prog Metal und, dem Stoff angemessen, klassischen Elementen, der insgesamt wirklich zu überzeugen weiß. Man merkt schon, dass Heiko Mürkens Keyboarder ist, weshalb diesem Instrument auch breiter Raum gewährt wird, aber auch die Freunde fingerflinken Gitarrenspiels kommen hier wahrlich nicht zu kurz.
Gerade auch bei so einem gewaltigen, historischen Stoff befürchtet man bei einer derartigen Umsetzung ein Übermaß an Pathos, Pomp und Kitsch, aber das ist zum Glück hier überhaupt nicht der Fall. Das Verhältnis zwischen Musik und Text respektive Gesang ist auch ausgewogen, dazu hat man mit dem ausführlichen Booklet Gelegenheit, der Geschichte in allen Einzelheiten zu folgen. Insgesamt kann man alle Beteiligten nur zu diesem ambitionierten und letztlich geglückten Experiment beglückwünschen. Das ist sicher kein Album für irgendwelche Charts oder zum Nebenherhören, aber ein wirklich furioses Metalprojekt, das der Bezeichnung „Heavy-Metal-Musical“ auch gerecht wird und zu keiner Sekunde peinlich oder aufgesetzt wirkt. Daumen hoch für JANUS-EXPERIMENT!