Jane's Addiction Live In NYC, Universal Music, 2013 |
Perry Farrell | Gesang | |||
Dave Navarro | Gitarre | |||
Stephen Perkins | Schlagzeug | |||
Chris Chaney | Bass | |||
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01. Whores | 07. Up The Beach | |||
02. Ain't No Right | 08. Ocean Size | |||
03. Just Because | 09. Three Days | |||
04. Ted, Just Admit It | 10. Mountain Song | |||
05. Been Caught Stealing | 11. Stop! | |||
06. Irresistibel Force (Met The Immovable Object) | 12. Jane Says | |||
Im New Yorker Stadtteil Hell’s Kitchen – genauer die Nummer 610 auf der 56. Straße West - steht das Terminal 5, ein herrlicher Live-Club mit rundlaufender Empore, der Platz für rund 3.000 Zuschauer bietet. Und dieser Club bot die Kulisse für JANE’S ADDICTION, um dort im Rahmen ihrer “The Escape Artist“-Tournee ihre jüngste Live-DVD dort aufzunehmen. Passiert ist das bereits am 25. Juni 2011 aber erschienen ist das gute Teil erst jetzt, knapp zwei Jahre nach dem Auftritt.
Dabei verzichten JANE’S ADDICTION auf große Show-Elemente, wie etwa Video-Screens oder wechselnde Backdrops. Ihnen genügt die Präsenz insbesondere von Sänger Perry Farrell und Gitarrist Dave Navarro, die die Blicke des Publikums auf sich ziehen. Für Ablenkung sorgen dabei höchstens die beiden Burlesque-Tänzerinnen, die zu Beginn über den Köpfen der Band schweben, aber im Laufe der Show immer wieder mit lasziven Tanz-Einlagen „für Action sorgen“. Abgerundet wird das optische Ereignis durch eine geschmackvolle aber nicht übertriebene Licht-Show.
Die Band präsentiert natürlich ihre erfolgreichsten Songs, vom aktuellen Werk kommt lediglich das - dafür aber absolut göttlich dargebotene - Irresistable Force (Met The Immovable Object), das beweist, dass JANE’S ADDICTION auch zwanzig Jahre nach ihrer eigentlichen Blütephase immer noch zu den besten Rock-Bands gehören. Aber die euphorischsten Reaktionen rufen natürlich Nummer wie Whores, Ted, Just Admit It, Been Caught Stealing, Up The Beach, Ocean Size, Mountain Time, Stop! und Jane Says hervor, die von der Band cool, lässig und mit einem herrlichen Groove präsentiert werden.
Enttäuschend ist hingegen die Dauer des Auftritts von lediglich 67 Minuten. Dabei ist nirgends zu erkennen, ob es sich um eine geschnittene Show handelt, oder ob die Band an diesem Abend tatsächlich nach nur etwas mehr als einer Stunde wieder von der Bühne ging. Zusammen mit dem zehnminütigen Interview mit Perry Farrell kommt die gesamte DVD also gerade mal auf mickrige 77 Minuten Laufzeit. Zudem halte ich die FSK-Freigabe ab 0 Jahre (also ohne Altersbeschränkung) angesichts der beiden Burlesque-Tänzerinnen und ihrer Lingerie-Outfits für etwas fragwürdig.
Mit diesen Abstrichen bleibt dennoch eine überaus unterhaltsame Live-DVD einer spektakulären Live-Band, die es versteht ihre Zuschauer zu begeistern. Allerdings dürfte es demnächst bei den Veröffentlichungen von Konzerten schon ruhig etwas mehr sein, schließlich werden hier das Album “Strays“ und das immer noch aktuelle “The Great Escape Artist“ jeweils mit lediglich einem Song abgespeist. Angesichts der vielen superben Titel alleine der beiden letzten Alben, die hier nicht berücksichtigt wurden, kann man diese Veröffentlichung allerdings eben nur eingeschränkt empfehlen.