Jane

Phoenix - Live Videos 1987-2012

( English translation by Google Translation by Google )

DVD-Review

Reviewdatum: 21.08.2013
Jahr: 2013
Stil: Kraut Rock

Links:

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Jane
Phoenix - Live Videos 1987-2012, Cool & Easy Records, 2013
Peter PankaDrums, Vocals
Charly MaucherBass, Vocals
Klaus WalzGuitar, Vocals
Werner NadolnyKeyboards, Vocals
Fritz RandowDrums
Corvin BahnKeyboards, Vocals
Niklas TurmannGuitar, Vocals
Wolfgang KrantzKeyboards, Vocals
Arndt SchulzGuitar, Vocals
Produziert von: Klaus Walz (Executive Producer) Länge: 245 Min 49 Sek Medium: DVD
DVD 1: "Live at Z7 Pratteln / Schweiz 2005" Last official gig featuring Peter Panka )
01. All My Friends08. Know It All
02. Lady09. Windows / Spain
03. Much Too Much10. Out In The Rain
04. Fire Water Earth And Air11. Hangman
05. Daytime12. Fun Times
06. Rest Of My Life13. So So Long
07. Sinkin Sinkin
DVD 2:
01. Intro Just More Words10. Here We Are
02. Easy Way In11. Windows / Spain
03. Fly Away - Lucky Ones12. Love Me Tomorrow
04. Grown13. Your Circle
05. One With Yourself14. Rest Of My Life
06. Waiting For The Sunshine15. Fun Times
07. Auroville16. Back Again
08. Age Of Madness17. Way To Paradise
09. Kuxan Suum18. Try To Find Wind River
Bonus:
01. All My Friends05. Hurricane Approaching
02. So So Long06. Much Too Much
03. Be With You07. Interview
04. Honestly

Die Freunde des deutschen Rocks der 70er - gemeinhin auch als Kraut-Rock tituliert - bekommen ja in den letzten Jahren doch einiges an Material. Etliche der damaligen Heroen erheben sich wieder oder sind, wie im Falle von JANE, praktisch durchgängig dabei und schwimmen wieder mal etwas weiter oben.
Mit dieser Doppel-DVD setzt man zum einen dem verstorbenen Drummer/Sänger, Urgestein und Seele der Band, Peter Panka, ein kleines Denkmal - genau genommen läuft das auch unter "Peter Pankas JANE", aber die Fans wissen schon, was gemeint ist - und bietet zum anderen einen Überblick über die Live-Aktivitäten der letzten Jahre. Die Zeitspanne dabei klingt zwar recht groß, aber tatsächlich sind gerade drei Songs- zwei aus dem Jahr 1987 und einer von 1995 - aus dem letzten Jahrhundert zu finden. Der Rest stammt ausnahmslos aus dem neuen Millennium. Soll uns zunächst nicht weiter stören und los geht’s eh mit der ersten DVD und dem Konzert in der Schweiz, in Pratteln 2007.

Es war das letzte offizielle Konzert mit Peter Panka. Zwar fand kurz darauf noch ein weiterer Auftritt statt, aber das nur im privaten Rahmen. Zwei Jahre darauf verstarb der Schlagzeuger und Sänger. Ein schwerer Verlust, denn für viele JANE-Songs war er einfach die Stimme! Diesen Gesang, man mag ihn mögen oder nicht, macht ihm keiner nach. Die Band gut drauf und spielt im bekannten Z7 nahezu in Originalbesetzung. Da Klaus Walz ja auch schon mehrere Jahrzehnte in der Band weilte, war die Band perfekt eingespielt und selbst Walz' manchmal zu flüssiges und dominantes Gitarrenspiel fügte sich bestens ein.
Wichtiger sind natürlich Werner Nadolnys sich auftürmende Orgel-Wände, die ihm ebenfalls keiner so nachmacht.
Charakteristisch auch Charly Mauchers spartanisches Bass-Spiel und sein Gesang. Wenn Charly "Much Too Much" ankündigt, dann hört sich das einfach an, als würde er "Matsch tu Matsch" sagen. Doch wer will hier nach korrekter Aussprache fahnden? JANE waren und sind eine Band für ein deutschsprachiges Publikum und das stört sich an solchen Kleinigkeiten nur wenig. Wer diese Songs vor Jahrzehnten gehört hat, kann sich einer Gänsehaut bei Fire Water Earth And Air sicher nicht erwehren. Gut kommt auch Nadolnys Orgelspiel in Daytime, dass mich etwas an Jon Lord und sogar seine ehemaligen Kumpels von DEEP PURPLE denken lässt.

In gewisser Weise ist auch das sphärische Out In The Rain ergreifend, mit stimmungsvollen Nahaufnahmen von Panka und Nadolny.
So So Long kann nicht mit der stimmlichen Qualität früherer Jahre aufwarten, ist aber trotzdem ein guter und leicht berührender Abschluss für dieses Konzert und die erste DVD.
So long, Peter Panka!
Mit der zweiten DVD macht man dann eine kleine Zeitreise durch die letzten Jahre und verschiedene Besetzungen. Los geht’s mit ein paar Songs vom Konzert in Balve 2012. Bild und Ton scheinen mir nicht immer synchron, aber das fällt nicht so groß auf und noch weniger ins Gewicht. Manch progressiv angehauchtem Fan der ersten Stunde ist ein Song wie Easy Way In (vom Album "Kuxan Suum") womöglich etwas zu mainstreamig, aber Corvin Bahn - der teils wie ein etwas stämmiger Saruman hinter seinem Keyboard steht - macht mit seinen Sounds einiges wett.
Bei der Hard Rock-Vergangenheit manches Mitgliedes dieser Besetzung darf man sich über das ein oder andere Riff aus dem Rockgitarren-Baukasten nicht wundern, wobei die Band ja immer auch mal Fans der härteren Gangart in ihrem Gefolge hatte. Die "Proggies" kommen dann eher bei Grown auf ihre Kosten. Richtig abgefeiert werden aber natürlich die "alten Klassiker", wie Waiting For The Sunshine. Am Bühnenbild ändert sich bei den in Lörrach 2012 aufgenommen Songs nicht, außer dass bei Age Of Madness eines muskulöse Fackelschwingerin am Geschehen teilnimmt, aber mit der Zeit dann doch etwas nervt.
Über die Jahre variieren musikalische Qualität ebenso wie modische Outfits. Das wird’s auch mal unfreiwillig komisch, nicht nur beim Wuppertaler Auftritt 2008. Auch Rest Of My Life (Hannover, 2007) sollte man nicht dem direkten Vergleich mit der Studiofassung opfern.

Dass das Bild bei solchen Zusammenschnitten nicht immer von höchster Güte ist, verschmerzt dafür leichter. Historisch wertvoll sicher der Auftritt beim Burg Herzberg Festival 2005. Wieder fast in Originalbesetzung - wie auf der ersten DVD - aber mit einem bei Tageslicht schon schwer gezeichneten Peter Panka. Der trotzdem alles gab.
Bei den Bonus Tracks gibt’s dann ein paar alte und teils obskure Sachen, wie So So Long von 1987, voll im 80er Jahre Style und mit drei Background-Sängerinnen, Be With You, ein Video-Clip von 1995 und Much Too Much zusammen mit Bläsern und einem Rapper. Wer's braucht ...
Bei über vier Stunden Spielzeit kann nicht alles Gold sein, was glänzt, aber wer nicht nur an der 70er Zeit dieser Band klebt, hat hier sicher ein paar anregende Stunden im Player.

Epi Schmidt, 19.08.2013

 

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