James Brown Live At Montreux 1981, Eagle Vision, 2006 |
Auszug: | ||||
James Brown | Vocals | |||
Ronald Laster, Jimmy Nolan | Guitars | |||
David Weston, Fred Thomas | Bass | |||
Tony Cook, Arthur Dixon | Drums,Percussion | |||
Jerry Poindexter | Keyboards | |||
Hollie Farris, Jason Sandford, Joe Collier, St.Clair Pinckney | Horns | |||
Ann Beeding, Martha McCrady, Kathy Jordan | Backing Vocals | |||
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Auszug: | ||||
1. Payback | 11. I Got (I Feel Good) | |||
2. It's Too Funky In Here | 12. Please, Please, Please | |||
3. Gonna Have A Funky Good Time | 13. Jam | |||
4. Try Me | 14. Sex Machine | |||
5. Get On The Good Foot | 15. Hot Pants Road (Bonus) | |||
6. It's A Man's Man's World | 16. Funky Men (Bonus) | |||
7. Prisoner Of Love | 17. Honky Tonk Popcorn (Bonus) | |||
8. I Got The Feelin' | 18. Living In America (Bonus '95) | |||
9. Hustle (Dead On It) | 19. Sex Machine (Bonus '95) | |||
10. Papa's Got A Brand New Bag | ||||
"Soul Brother Number One," "The Godfather Of Soul," "The Hardest Working Man In Show Business," "Mr. Dynamite"! Mr. Jaaaaames Broooooown!
Unstrittig bleibt James Browns Legendenstatus, seit den seligen 50's Innovator und Wegbereiter für Stilkapriolen in Sachen Rhythm'n'Blues, Soul und Funk. Mit Browns Lebensgeschichte lassen sich natürlich komplette Bücher füllen, so wollen wir heute lieber unser Augenmerk auf Soul Brother James' Montreux-Gastspiel aus dem Jahre 1881 werfen.
Irgendwann Mitte der Siebziger begann Brown seinen Legendenstatus zu verwalten, setzte sich, künstlerisch betrachtet, auf's Altenteil und fütterte fortan nur noch sein Renommee als Kultfigur. Im Sommer 1981 befand sich Brown immerhin auch schon in seinem 48. Lebensjahr, kaschierte sein stattliches Bäuchlein mit einer enganliegenden Glitzerweste und beschränkte seine ehedem hyperaktiven Bühnenexplosionen auf gelegentliche Knalleffekte. Das schwungvolle Traktieren seines Mikroständers, die eiligen, stakkatogleichen Tanzeinlagen waren nicht mehr unbedingt integrativer Bestandteil seiner Show, sondern nur noch eine gnädige Referenz an seine erlauchten Zuschauer. Der Godfather wusste nur zu gut, was das Publikum von ihm erwartete. Als guter und erfahrener Showman erfüllte Brown die Sehnsüchte seines Publikums, denn der dankbare Applaus seiner Jünger verhalf dem etwas ausser Puste geratenen Mr.Dynamite zu neuen Energieschüben.
1981 konnte Brown auf eine stattliche Anzahl von Hits zurückblicken, die er schliesslich in höchst souveräner Manier ins Publikum feuerte. Seine punktgenau groovende Band, insbesondere die messerscharfen Bläsersätze, modellierten aus den ehrwürdigen Klassikern wie Papa's got a brandnew bag, It's a man's man's world, I got you (I feel good) und dem unvermeidlichen Sex machine neue, sprühende Handgranaten. Am Fernsehbildschirm wirkt das ganze Spektakel zwar nicht mehr ganz so überzeugend wie weiland vor Ort im Montreux-Casino, doch Spass macht die James Brown Performance allemal.
Im Zuge der Bonus-Tracks darf die Band, die zuvor schon ein wenig im Schatten des Meisters stand, richtig aufdrehen. Während der Patenonkel hinter der Bühne weilte, zockte die versammelte Bruderschaft ein paar feurige Instrumentaltitel samt flirrender Soli. Selbstbefriedigung der anderen Art.
Die zwei abschliessenden Bonustracks, die von einem weiteren James Brown-Gig aus dem Jahre 1995 stammen, entlarven die James Brown Big-Band als reines Showunternehmen mit Zirkuscharakter. Die Bühne ist mit Unmengen von Musikern und jungen, knackigen Tänzerinnen übersät, die letztlich nur von der versiegenden Energie eines ältlichen James Brown ablenken sollen. Auch wenn Brown selbst nicht mehr auf seinem Zenit weilte, versprüht die Combo immerhin noch genügend Agilität und Spielfreude, um diese beiden Bonus-Titel nicht ins Reich der Langeweile zu verbannen.
Wer es ohne bewegte Bilder mag, darf sich auch gerne mit der beigelegten CD vergnügen, die in etwas geraffter Manier das Konzertgeschehen aus dem Jahre '81 wiedergibt. Einer der Vorzüge mit der diese DVD plus CD "collector's edition" ins Rennen startet.