Jackson Browne

Time The Counqueror

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 01.01.2000
Jahr: 2008

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Redakteur(e):

Frank Ipach


Time The Conqueror, Inside Recordings, 2008
Jackson BrowneVocals, Guitar
Mark GoldenbergGuitars
Kevin McCormickBass
Mauricio LewakDrums, Percussion
Jeff YoungKeyboards, Piano, Organ, Backing Vocals
Chavonne Morris, Alethea MillsBacking Vocals
Produziert von: Paul Dieter & Jackson Browne Länge: 57 Min 18 Sek Medium: CD
01. Time The Conqueror06. Going Down To Cuba
02. Off Of Wonderland07. Giving That Heaven Away
03. The Drums Of War08. Live Nude Cabaret
04. The Arms Of Night09. Just Say Yeah
05. Where Were You?10. Far From The Arms Of Hunger

Im letzten August noch zeigte sich Jackson Browne erzürnt darüber, dass Präsidentschaftskandidat McCain, genauer gesagt, die Republikanische Partei des Staates Ohio seinen Song Running on empty unerlaubterweise als Vehikel für Wahlkampfaktivitäten verwendete.
Der seit jeher politisch aktive Demokrat Browne verklagte die McCain`sche Promotionmaschinerie selbstverständlich, weil diese einerseits Browne Copyrights mißbraucht hatten und zudem mit der Verwendung des Browne-Klassikers den Anschein erweckten, Jackson sei Anhänger der Republikaner. All dies sorgte natürlich in der heißen Wahlkampfphase für größte Aufregung und Aufmerksamkeit.

Interesse und Neugierde logischerweise auch für Jackson Brownes anstehendes neues Album "Time The Conqueror". Kann man es der Jackson Browne Promotionabteilung übelnehmen, diesen delikaten Umstand für eigene Werbezwecke ausgenutzt zu haben? Die Meinungsfindung wird verlegt, da das Hooked-On-Music kein Politmagazin ist. Reden wir also über Jacksons Musik.

Die präsentiert, das werden die meisten bereits ahnen, politische Ideen und Meinungen des Meisters. The drums of war z.B. geht als vehementer Seitenhieb auf die aktuelle Kriegspolitik der US-Regierung durch. Going down to Cuba verteilt hämische Kommentare hinsichtlich der fragwürdigen Kuba-Embargopolitik der amerikanischen Regierungsverantwortlichen. Where were you schimpft wiederholt über die unsäglich gescheiterten Hilfsaktionen im Zuge des Katrina-Hurricanes im Großraum New Orleans.

Natürlich fabuliert Browne, wie es sich für einen fast 60-jährigen gehört
(* 09.Oktober 1948), auch über das Leben und das Älterwerden, über seine Jugend, über die alten Hippiezeiten, über die Liebe. Ja, das konnte er schon immer gut, sich Gedanken machen ...
Seine letzten paar Alben aus den Neunzigern und auch das 2002er Werk "The Naked Ride Home" waren jedoch nicht immer durchweg überzeugend, hatten Füllsongs, die nicht unbedingt zum Besten seines Schaffens gehörten.

Nun gut, die textliche Seite seiner neuen Songs mag schon mal überzeugend sein, obwohl auch eine Menge Sentimentalität, Pathos und Agitation mitschwingen. Sei's drum, wenn's allerdings musikalisch so unterfüttert wird wie im Jahre 2008, nehmen wir das nur allzu gerne zur Kenntnis. Einer muss ja schließlich mal die Klappe aufmachen ...
Browne klingt heute mehr denn je wie weiland in den seligen Siebzigern. Seine formidable Band, mit der er jetzt immerhin auch schon seit dem 1993er "I'm Alive" Album unterwegs ist, scheint über jeden Zweifel erhaben, groovt meist extrem entspannt, handwerklich auf allerhöchstem Niveau, setzt in Person des Gitarristen Mark Goldenberg einige instrumentale Glanzpunkte und vertraut zudem auf den Enthusiasmus zweier Neulinge: Chavonne Morris und Alethea Mills, zwei kakaofarbene junge Damen, die Mr.Browne mit gospelig-souliger Spritzigkeit gesanglich umgarnen. Da tauchen plötzlich Songs auf wie der Titeltrack Time the conqueror oder Off of wonderland; The drums of war; The arms of night; Giving that heaven away und Just say yeah und erwecken tatsächlich nach fünf- odersechsmaligem Hören schon den Eindruck als gehörten sie schon seit Ewigkeiten zu Brownes Ouevre. Die haben das Zeug zu Klassikern. Ein verdammt guter Schnitt für ein 10-Song-Album.

Doch ist es das was wir wollen? Einen Jackson, der so klingt wie damals, der Songs im musikalischen Geiste der Siebziger komponiert? Songs, die trotz aller aktuellen Relevanz auch noch in 10 oder 20 Jahren weder verstaubt noch grenzenlos überholt klingen? Romantische und sentimentale Songs von der Stimme unserer Jugend? Ja, ich für meinen Teil stimme da laut zu.
Ach so, ja, Herzlichen Glückwunsch, Jackson, zum Sechzigsten!

Frank Ipach, 30.09.2008

 

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