Jackson Browne

Going Home

( English translation by Google Translation by Google )

DVD-Review

Reviewdatum: 07.10.2010
Jahr: 2010
Stil: Singer-/Songwriter

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Redakteur(e):

Frank Ipach


Jackson Browne
Going Home, Eagle Vision, 2010
Produziert von: Sandra Hay & Alan Kozlowski Länge: 90 Min 00 Sek Medium: DVD

Keine Ahnung, was den amerikanischen Disney-Channel 1994 dazu bewog, eine Musikdokumentation über den Songwriter Jackson Browne zu drehen. Verdient hatte es der 1948 in Heidelberg geborene Amerikaner jedenfalls durchaus. Sein Backkatalog inspirierte und beeinflusste sicher zig Hunderte Songschreiber und leistete, gerade in den Siebziger Jahren, so manchem melancholischen Teenager Beistand, Trost und Wärme. Später lieferte der agile Jackson sogar noch politische und kämpferisch eingefärbte Parolen, wetterte mehr oder weniger subtil gegen Atomkraftwerke im Allgemeinen und die US-Administration im Speziellen. Browne kratzte dabei nie nur an der Oberfläche, nein, er drang immer in die Tiefe, bewahrte seinen Entdeckergeist, machte seinen Mund auf, polarisierte und blieb stets ein streitbarer Geist.

Seine Musik änderte sich im Laufe der Jahre jedoch nie großartig, er blieb seinen Wurzeln treu, streute in den Achtzigern vielleicht mal ein wenig Synthesizer-Gewürz über seine Lieder und passte sich dem musikalischen Produktionszeitgeist ein wenig an, verfolgte aber letztlich immer treu und brav seine zwischen Folk und Rock pendelnde Linie, was ihm einen treuen Fankreis verschaffte und seine Bewunderer im Laufe der Jahrzehnte vermehrte. Einmal Jackson Browne Fan, immer Jackson Browne Fan.

Diese eindrucksvolle Karriere, versucht die vorliegende Dokumentation aufzuarbeiten. "Going Home" kommt dieses Mal als kaum verändertes Re-Issue der DVD-Ausgabe von 2002 bzw. der VHS-Ausgabe aus den mittleren Neunzigern. Es bleibt allerdings nach wie vor bei einem Versuch, die vielschichtige Karriere des Kaliforniers aufzuarbeiten, denn die Filmemacher des Disney Channels reißen alles nur ein wenig an, lassen den Protagonisten natürlich selbst erzählen, interviewen alte Kollegen und Freunde wie Graham Nash, David Crosby, David Lindley, Don Henley und Bonnie Raitt, zeigen alte TV-Ausschnitte, Konzertschnipsel, Backstage-Impressionen, Fotos aus dem Privatarchiv, lassen aber immer wieder Zeitsprünge und Lücken zu, die einerseits etwas Verwirrung stiften, andererseits Karrierephasen wie die späteren Achtziger Jahre kaum zu würdigen wissen.

Das Ganze wird aufgelockert und gerahmt von einem eigens für diesen Zweck initiierten TV-Konzert, wo sich die in guter Form präsentierende Band um Jackson Browne als musikalisches Kompendium erweist, weil sie es versteht, neben all den damals aktuellen Tracks des "I'm Alive"-Albums, auch genügend ältere Songs einzubinden und ihnen zudem eine gehörige Frischzellenkur zu verpassen. Leider werden diese Live-Songs oftmals nicht ausgespielt, sondern von Interview- bzw. Dokupassagen aufgebrochen, was dem Fluß des Konzertes natürlich wenig gut tut und den eigentlichen Dokumentationscharakter nicht unbedingt verbessert oder gar wesentlich aufwertet. Man hätte das Konzert in dieser DVD-Neuauflage doch durchaus als Bonus-Schmankerl in voller Länge hinten dran hängen können.
Was bleibt, ist ein zumindest leicht fader (wenn auch erträglicher) Beigeschmack, weil man aus Jackson Brownes Leben und Musikschaffen sicherlich mehr hätte machen können als diese etwas oberflächliche Inspektion. Für echte Browne-Fans erweist sich diese DVD möglicherweise als kleine Enttäuschung, wenngleich man allerdings froh sein muss, überhaupt ein filmisches Dokument über Browne zu sehen zu bekommen. Vielleicht gibt's ja zu Jacksons 65-Jährigen im Jahre 2013 einen erneuten und intensiveren Versuch.

Frank Ipach, 06.10.2010

 

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