Jack Bruce Sunshine Of Your Love - A Life In Music, Polydor, 2015 |
Jack Bruce | Vocals, Bass, Mellotron, Piano | |||
Eric Clapton | Guitar, Vocals | |||
Ginger Baker | Drums | |||
Gary Moore, Chris Spedding, Mick Taylor, Clem Clempson | Guitar | |||
Various other Musicians | ||||
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Disc One: | ||||
01. N.S.U. | 11. Theme For an Imaginary Western | |||
02. I Feel Free | 12. Weird Of Hermiston | |||
03. I'm So Glad | 13. Folk Song | |||
04. Sunshine Of Your Love | 14. Can You Follow | |||
05. We're Going Wrong | 15. Morning Story | |||
06. White Room | 16. You Burned The Tables On Me | |||
07. Deserted Cities Of The Heart | 17. Pieces Of Mind | |||
08. Doing that Srapyard Thing | 18. Running Through Our Hands | |||
09. Never Tell Your Mother She's Out Of Tune | 19. Keep It Down | |||
10. Rope Lader To The Moon | 20. Something To Live For | |||
Disc Two: | ||||
01. Without A Word | 09. Waiting In The Wings | |||
02. How's Tricks | 10. Out Into The Fields | |||
03. Childsong | 11. The Night That Once Was Mine | |||
04. The Best Is Still To Come | 12. Candlelight | |||
05. She's Moving On | 13. Fields Of Forever | |||
06. Jet Set Jewel | 14. Reach For The Night | |||
07. Ships In The Night | 15. Don't Look Now | |||
08. City Of Gold | ||||
“Sunshine Of Our Live“, wäre auch ein möglicher Titel für diese “Memorium-Scheibe“ gewesen, denn reichlich Sonnenschein hat Jack Bruce in das Leben der meisten Musikhörer gebracht. Nicht nur mit dem CREAM-Song, der dieser Retrospektive den Namen gab, sondern auch mit einer beachtlichen Reihe weiterer hochkarätiger Musiker, mit denen er über die Jahre zusammenarbeitete und einige zeitlose Meisterwerke schuf.
Als Jack Bruce vor gut einem Jahr verstarb, verlor die Musikwelt einen ihrer einflussreichsten und innovativsten Musiker und einen der besten Bassisten und Songschreiber überhaupt. Klar, dass man den man Mann mit einem entsprechenden Album würdigen muss, wobei deine Doppel-CD viel zu wenig Platz bietet, um die ganze Karriere von Jack Bruce gebührend zu würdigen.
Kaum ein Blues Rock-Fan wird mit sechs CREAM-Songs zufriedengestellt sein, aber es verdeutlicht immerhin, dass mit White Room, Sunshine Of Your Love, I’m So Glad und I Feel Free vier der erfolgreichsten Songs der Supergroup aus der Feder von Bruce stammen. Nicht zuletzt sein Jazz-Background lieferte hier und zeitlebens die Inspiration, die aus einem sehr guten Song einen Klassiker machte. Das drückt sich in Jacks einzigartigem Bass-Spiel ebenso aus, wie in seinem Gesang. Beides zusammen, eine unschlagbare Kombination.
Theme For An Imaginary Western ist so ein Spross aus dieser Kombination. Wohl eine der Hymnen, der späten 1960er Jahre.
Weil er meist schnell gelangweilt war, von dem, was er gerade tat und Stillstand ihm zuwider war, bilden zwar Gesang und Bass eine rote Linie auf dieser Zusammenstellung, aber es ist trotzdem gut zu verfolgen, wie sich Stil und Sound auf Jacks Soloscheiben immer wieder verändert hat. Wie es auf den Songs vom Album “Harmony Row“ (mit Chris Spedding an der Gitarre), mehr funky und leicht abgedreht klingt und bei denen vom Album “Out Of The Storm“ (wie Running Through Our Hands), es mehr psychedelisch-jazzig zugeht.
Bluesiger – naturgemäß – wird’s bei einer der seltenen Studioaufnahmen zusammen mit Mick Taylor, die man hier mit Without A Word geboten bekommt.
Womit wir uns schon auf CD 2 befinden. Auch hier gibt’s jazzig-funkige Nummern, wie How’s Tricks bei dem man sich auch Elemente aus dem Reggae hinzuholte.
Da es Jack Bruce stimmlich meist eher gefühlvoll und sachte angehen lies, werden sich Rock-Shouter verwöhnte Ohren mit dem Gesang selten anfreunden können, aber wer sich mehr auf die Musik einlässt, wird hier manche Perle entdecken, so er sie denn nicht längst sein Eigen nennt.She’s Moving On wäre hier zum Beispiel zu nennen, welches auch gleich als Anschauungsunterricht herhalten kann, denn selten erschließt sich ein Jack Bruce-Song bereits innerhalb der ersten 60 Sekunden. Unerwartete Richtungsänderungen sind da immer drin. Genauso wie in seinem Leben. Interessierten sei an dieser Stelle Peter Bruksics Buch Jack Bruce! empfohlen.
Einige Alben aus dieser langen Karriere warden leider gar nicht (“I’ve Always Wanted To Do This”), zu wenig (“Somethin Else“) oder zum Glück nicht (“Automatic“) berücksichtigt. Wobei das natürlich immer eine subjektive Meinung ist. Gleich vier Stücke vom 2014er Album ”Silver Rails” finde ich leicht übertrieben, auch wenn ich es nach wie vor für ein sehr gutes Album halte.
Schön, dass mit City Of Gold und Waiting In The Wings auch zwei Nummern aus der kurzen BBM-Phase (mit Gary Moore) dabei sind. Es wird überdeutlich, wie sehr diese Vereinigung auf das CREAM-Erbe schielte, auch wenn die Qualität überdurchschnittlich hoch war.
Letzteres trifft wohl auch auf nahezu alle Songs hier zu. Nicht jedem wird sich diese Musik gleich erschließen und vielen wird es auch egal sein. Wer nicht bereits genügend mit Jack Bruce-Material versorgt ist, findet hier auf jeden Fall einen kleinen Überblick über das, was musikalisch im Bereich von Rock, Jazz, Blues und Fusion machbar ist. Jack Bruce – so einen wird’s wohl nie mehr geben.