Jack Blades Rock'n'Roll Ride, Frontiers Records, 2012 |
Jack Blades | Vocals,Bass, Guitar | |||
Joel Hoekstra | Guitars | |||
Kelly Keaggy, Brian Tichy | Drums | |||
Eric Levy, Christian Matthew Cullen | Keyboards | |||
Willl Evankovich | Mandolin, Acoustic Guitar | |||
Guests: | ||||
Tommy Shaw, Neal Schon, Robin Zander | ||||
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01. Back In The Game | 07. Born For This | |||
02. Rock'n'Roll Ride | 08. Don't Give Up | |||
03. Hardest Word To say | 09. Say You Will | |||
04. Anything For You | 10. Rise And Shine | |||
05. Love Life | 11. Hey Now | |||
06. West Hollywood | ||||
Falls jemandem der Name Jack Blades nicht auf Anhieb geläufig erscheint, der möge sich nur mal an die DAMN YANKEES oder NIGHT RANGER erinnern. Jack Blades agierte bei diesen Combos als Bassist, Sänger und Songwriter. Mit seinem zweiten Solo-Output "Rock'n'Roll Ride" schlägt der gewiefte AOR-Komponist natürlich in eine ähnliche Kerbe, bleibt also dem Genre treu und wagt kaum überraschende Experimente. Was der Qualität dieses Albums jedoch keinen Schaden zufügt, weil er sich immerhin zutraut, das eine oder andere Mal über den sprichwörtlichen Tellerrand zu blicken.
Neben genreüblichen Melodic-Rock Krachern wie Love life, die eher in BON JOVI Gewässern fischen, offeriert er uns auch fette und hart rockende Tracks wie den Opener Back in the game oder das an AC/DC gemahnende Titelstück Rock'n'roll ride und ergänzt das Ganze mit recht ansprechenden Rock-Songs wie Born for this (CHEAP TRICK meets BON JOVI) oder Power-Balladen wie Hardest word to say, das in den Versen entfernt an Don Henley (EAGLES) erinnert und den Refrain in Anlehnung an REO SPEEDWAGON präsentiert. Klar, das ist Zitaten-Ausleihe pur, aber schon irgendwie sympathisch und auf recht hohem Niveau.
Richtig interessant und den Erwartungshorizont etwas übersteigend wird's bei Nummern wie Anything for you, das von seinen lieblichen BEATLES-Harmonien lebt und durchaus auch Ähnlichkeiten mit den seinerzeit von Jeff Lynne produzierten TRAVELLING WILBURYS aufweist, bei denen ja bekanntermaßen auch George Harrison seine Spuren hinterließ. Das psychedelisch anmutende West Hollywood brilliert mit tollen Gesangslinien und bedient sich letztlich auch im 67er/68er-BEATLES Umfeld.
Auf stromlinienförmige Songs wie Say you will und Don't give up hätte man wohl noch am ehesten verzichten können. Tausendmal gehörter Standard-AOR und stets auf der Grenze zum schlagerhaften Tralala.
Zum Ende seines Rock'n'Roll Streifzugs blickt Jack Blades noch zu den anderen Großen der Sechziger Jahre hinauf. Bei Hey now huldigt Blades den guten alten ROLLING STONES, indem er sich offenbar ein bisschen Atmosphäre und die Gitarrenarbeit von Jagger/Richards/Parsons' Wild horses entlehnt.
Jack Blades wird im Laufe seiner 11-Song-Reise dem Albumtitel meistenteils gerecht, legt zwar hie und da die eine oder andere kompositorische Verschnaufpause ein, versteht sich aber sehr gut darauf, der köchelnden Flamme stets neue Nahrung zu liefern. Dieser "Rock'n'Roll Ride" wird selten langweilig und macht Spaß.