Ixion

Talisman

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 03.08.2006
Jahr: 2006

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Redakteur(e):

Ralf Stierlen


Ixion
Talisman, Eigenvertrieb, 2006
Gerton Leijdekker Vocals, Guitar Synthesizer & Guitar
Michael Hos Vocals
Esther Ladiges Vocals
Maaike Breijnan Vocals
Jankees Braam Bass, Keyboards & Guitar
Emile Boellaard Drums & Percussion
Martijn Bos Piano & Spinett
Peter Boer Chapman Stick & Double Bass
Linde Faber Cello
Gerben Klazinga Hammond Organ (The Raven And The Stone)
Produziert von: Jankees Braam Länge: 68 Min 08 Sek Medium: CD
1. The Crimson Puppeteer7. Non Nobis
2. Legend8. Sea Of Cortez
3. Dawn9. Prelude
4. The Raven And The Stone10. Catherine
5. Redemption11. Talisman Revisited
6. The Abyss

Mit Konzeptalben ist das ja immer so eine Sache, insbesondere in der wunderlichen Welt der Proggies. Oftmals entstehen da die schwurbeligsten und schwülstigsten Geschichten, die sich nicht einmal eine Marion Zimmer Bradley niederzuschreiben trauen würde. So verhält es sich auch hier: ein Talisman wechselt durch die Jahrhunderte seinen Besitzer - es geht von Judas (!) über die Kreuzritter (!!) zu König Artus und dem heiligen Gral (!!!), wird bei Glastonbury verbuddelt, wandert über Frankreich (Inquisition und Tempelritter!!!) und Spanien nach Mexiko (Inkas!!!!), bis er schließlich bei Katharina der Großen in Russland landet und ihr auch nur Unglück bringt. Was mag der Stein noch für die Zukunft bewirken...

Aua. Derartig viele Klischees würden nicht einmal die abgehalftertsten Fantasyautoren im Drogenrausch absondern. Und ähnlich wenig subtil geht es musikalisch zur Sache: es wird nicht gekleckert, sondern geklotzt, symphonischer Progmetal vom Allerbreitwandigsten, mit Betonung auf Keyboards und Streichern. Der Kopf dieses Projekts, Jankees Braam sieht sich vermutlich als Seelenverwandten von Landsmann Arjen Lucassen und legt das ganz große Geschirr auf. Immerhin kann man technisch nicht meckern: Das ist alles handwerklich sehr kompetent dargeboten, stimmlich ist auch alles ok, aber über allem schweben einfach drei Worte, und die lauten: Pathos! Pathos! Pathos!

Erstaunlicherweise ist man beim zweiten Durchlauf etwas milder gestimmt, die Musik geht ganz hübsch ins Ohr, nicht gerade übermässig anspruchsvoll aber gefällig. The Raven And The Stone weiß sogar durch zahlreiche hübsche Songideen zu überzeugen. Vielleicht darf man sich einfach von der Opulenz des Gesamtprojekts einfach nicht abschrecken lassen, dann erhält man ein Progrock-Epos, das zwar nicht den ganz großen Wurf darstellt und zunächst etwas aufgeblasen wirkt, aber letztlich den Genrefreund durchaus zu unterhalten weiss und als passbale Leistung im guten Mittelfeld der Prog-Liga eingeschätzt werden darf.

Ralf Stierlen, 03.08.2006

 

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