Inga Rumpf

Darf ich was vorsingen?

( English translation by Google Translation by Google )

Buch-Review

Reviewdatum: 29.07.2021
Stil: Rock
Autor: Inga Rumpf
Seitenzahl: 352
ISBN: 9783831907984

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Verlag: Ellert & Richter Verlag

Promotion: Networking Media


Redakteur(e):

Frank Ipach


Es ist fast so, als säße man mit Inga in irgendeiner Hamburger Kiezkneipe und hörte ihr andächtig und gebannt zu, während sie mit strahlenden Augen und einem gelegentlichen wehmütigen Stirnrunzeln und kaum merklichen Seufzern die Geschichte ihres Lebens erzählt. Man hängt an ihren Schmolllippen und lässt unweigerlich sein Bier verschalen. Tatsächlich aber liest man in Inga Rumpfs Biografie "Darf ich was vorsingen?" und erinnert sich selbstverständlich (je nachdem wie alt man ist) auch an alte FRUMPY und ATLANTIS Tage und die Bewunderung, die man bis heute für diese beiden Hamburger Vorzeige-Bands hegt, die in den glorreichen Siebziger Jahren für interkontinentale Furore sorgte und die USA schon eher unsicher machte als die später hoch gehandelten SCORPIONS.

Inga zeigt sich völlig unverstellt als das Mädchen von nebenan. Letztlich hat man auch nichts anderes erwartet von dieser taffen Tochter eines Seemannes. Ein durch und durch Hamburger Deern, die sich mit ihrer Mama und ihrer Schwester durch die entbehrsamen Nachkriegsjahre beißt, früh ihre Leidenschaft fürs Singen entdeckt, als Teenager schon ihren eigenen Rock'n'Roll Traum lebt, ihre Kleider selbst näht, ihre Finanzlage höchstpersönlich ausbalanciert und sich im seit jeher von Männern dominierten Rock-Business als taffe Streiterin für ihre eigenen Ideen einsetzt und rückblickend ziemlich selten gescheitert ist.

Inga schreibt also ungekünstelt und frei heraus und ein großartiger literarischer Anspruch tritt dabei eher in den Hintergrund. Die Biografie der demnächst 75-jährigen Hamburgerin mit der unverkennbaren Stimme liest sich wie ein groß angelegter und von Herzen kommender Schulaufsatz, mit dem klar umrissenen Arbeitsauftrag: "Berichte über die eindrucksvollsten Ereignisse deines Lebens". Abgesehen vom großen Unterhaltungswert dieser zu jeder Zeit kurzweiligen Lektüre, spürt man bei aller Selbstreflektion immer diese gewisse Dankbarkeit und auch den berechtigten Stolz für all das Erreichte. Wenn die liebe Inga schwach wurde, dann sicherlich nur bei dem einen oder anderen Mann. Doch das macht sie letztlich umso sympathischer, denn das spricht für ihre Emotionalität. Ein Attribut mit dem viele Musiker Großartiges erschaffen haben.

Ein brandaktuelles Statement ihres musikalischen Schaffens erscheint demnächst neben dieser empfehlenswerten Biografie in Gestalt ihres neuen Doppel-Albums "Universe Of Dreams - Hidden Tracks", das die alte Freibeuterin anlässlich ihres 75. Geburtstags in ein angemessenes Licht rückt. Ein dreifaches Hoch auf Inga Rumpf! 

 

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