Ill Gotten Gains, Glassville Records, 2012 |
Ryan Waters | Guitar & Vocals | |||
Damian Goodpaster | Synthesizer, Piano, Bass & Vocals | |||
Marlon Patton | Drums | |||
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01. One Time | 06. Castration | |||
02. A | 07. Finches | |||
03. There Are Worse Things Than Being Alone | 08.Gold And Opal | |||
04. Christine | 09. Interlude | |||
05. Bitch | 10. Pearls | |||
Was für ein granatenstarker Auftakt in ein Album! Mit den ersten beiden Tracks, One Time und A scheinen ILL aus Atlanta, Georgia, alles niederreißen zu wollen, was sich ihnen in den Weg stellt. Dabei fiel Sänger und Gitarrist Ryan Waters bisher allenfalls dadurch auf, dass er den Weltstar SADE musikalisch begleiten durfte. Aber das hier ist definitiv eine andere Baustelle. Das Powertrio agiert zu Beginn wie KINGS’S X auf Speed oder eine Kreuzung aus DANKO JONES und dem Vieh auf dem Coverartwork der Scheibe.
Zwar kann man die Wucht dieses Auftakts nicht ganz halten, man nimmt zwischendurch auch mal den Fuß vom Gas, um dem Hörer ein Durchatmen zu gestatten (die Powerballade Christine ist mir persönlich ein Stückchen zu lange geraten), aber das bleibt immer noch eine verdammt launige, rockige Angelegenheit. Irgendwo zwischen Hard Rock, Stoner der staubigen Art, Punk, Noise und Hardcore geben ILL ihre Visitenkarte ab und pendeln dabei zwar nicht unbedingt zwischen RAY CHARLES und BLACK SABBATH, wie die Band selbst verlauten lässt, aber zwischen LENNY KRAVITZ und SOUNDGARDEN kann man schon die große Weide abstecken, auf der hier ausgiebig und lustvoll gegrast wird.
Alles in allem eine überaus runde Angelegenheit, die furiose Debüt, das auch ein paar richtig gute Songs und nicht nur Gebolze enthält und mit dem SADE-Cover Pearls als kleine Reminiszenz an Ryan Waters‘ Brötchengeberin angemessen ausklingt. Ich denke, das Ganze hier riecht so herrlich nach dreckigem, verschwitztem Rockclub, dass man sich von den Livequalitäten von ILL bei nächster Gelegenheit unbedingt überzeugen sollte.