Iggy Pop American Valhalla, Eagle Rock, 2018 |
Iggy Pop | Gesang | |||
Joshua Homme | Gitarre, Bass & Gesang | |||
Dean Fertita | Gitarre | |||
Matt Helders | Schlagzeug | |||
Troy Van Leeuwen | Gitarre | |||
Matt Swenney | Bass | |||
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01. Hauptfilm | 03. Audio Selection | |||
02. Subtitles | ||||
Sie sind beides musikalische Legenden: Iggy Pop hat alles erlebt und vor allen Dingen überlebt. Alle Hochs, alle Tiefs. Die STOOGES mitbegründet, aber auch Solo oder mit David Bowie immer sein eigenes Ding durchgezogen. Dabei gab es Hits und Verrisse. Und Joshua Homme hat zusammen mit KYUSS ein Musik-Genre mitbegründet, den so genannten „Wüstensound“ des Stoner Rock. Hat sich mit den QUEENS OF THE STONE AGE weiterentwickelt und beständig neu erfunden. Er hat zudem die EAGLES OF DEATH METAL mitbegründet und spielte zusammen mit FOO FIGHTERS-Chef Dave Grohl und dem früheren LED ZEPPELIN-Bassisten John Paul Jones unter dem Namen THEM CROOKED VULTURES. Und obwohl Homme wirklich nicht unter mangelnder Beschäftigung leidet, so brauchte es doch nur eine Nachricht von Pop, um ihn zu einem gemeinsamen Album zu bewegen, das 2016 unter dem Titel “Post Pop Depression“ erschien.
Die nun vorliegende DVD, “American Valhalla“, erzählt die Geschichte dieser gemeinsamen musikalischen Reise von zwei Menschen, die zwar einige Jahre im Alter trennen, die aber sowohl kommunikativ aber auch musikalisch auf einer Welle funken. Die Kameras folgen dabei den beteiligten Musikern, wie sie in das Projekt involviert wurden, wie die Zusammenarbeit ablief und wie sie gemeinsam anschließend auf eine Tournee dur ch die USA und Europa gingen, um das Album zu promoten und die Musik von Iggy Pop zu feiern. Dabei wird aber auch ein wenig ein Blick in die Ansichten und das Seelenleben der Musiker gewährt, die nach der Tournee sichtlich „leer“ sind und nicht in ihr „normales“ Leben zurückkehren wollen – insbesondere Homme.
“American Valhalla“ ist eine tolle Dokumentation einer musikalisch extrem spannenden Kooperation, die viele wohl nicht unbedingt für möglich gehalten hätten. Aber nicht nur haben Pop und Homme zusammengearbeitet, sondern sie haben dabei auch Musik geschaffen, die nicht nach den STOOGES und auch nicht nach den QUEENS OF THE STONE AGE klingt, aber dennoch den Klang der Musiker im Kern erfasst. Das macht diese Dokumentation so eindringlich und sehenswert. Die Interviews dafür führte Anthony Bourdain, ein französischstämmiger , amerikanischer Koch, Autor und TV-Personality. Für die Regie waren Joshua Homme und der deutsche Fotograf Andreas Neumann zuständig, was dem ganzen Film eine sehr künstlerische visuelle Note gibt, die wahrlich ein intimes Porträt dieser Kooperation zweier Größen der Musik-Szene geschaffen haben. Dabei zeigt sich Homme oft auch kryptisch, fast schon erratisch in seinen Gedankengängen aber vor allen Dingen wohl brutalstmöglich offen und ehrlich. Mehr kann eine Musik-Dokumentation eigentlich nicht leisten.