Titel |
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01. Icon Of Sin |
02. Road Rage |
03. Shadow Dancer |
04. Unholy Battleground |
05. Nightbreed |
06. Virtual Empire |
07. Pandemic Euphoria |
08. Clouds Over Gotham |
09. Arcade Generation |
10. Hangakure (Intro) |
11. The Last Samurai |
12. The Howling |
13. Survival instincts |
Musiker | Instrument |
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Raphael Mendes | Gesang |
Caio Vidal | Bass |
Sol Perez | Gitarre |
Mateus Cantaleano | Gitarre |
CJ Dubiella | Schlagzeug |
Eigentlich war ich ja jemand, der felsenfest davon überzeugt ist, dass die Stimme etwas einzigartiges ist, anhand derer man recht schnell erkennt, wer da gerade spricht oder singt. Insofern konnte ich immer nur den Kopf schüttel wenn jemand meinte Sänger X klinge doch genau so wie etwa Ronnie James Dio. Kein einziger, der so beschriebenen Sänger kam für mich auch nur nahe an dieses einzigartige Organ, ohne das RAINBOW oder BLACK SABBATH nur noch jeweils die Hälfte wert waren (das ist zumindest meine Meinung). Ähnliches gilt auch für Bruce Dickinson – und das mussten IRON MAIDEN denn auch zwischenzeitlich schmerzhaft am eigenen Leib erfahren. Aber vor einigen Monaten kam mir ein junger Mann aus Südamerika zu Ohren, der Songs anderer Bands nicht nur im Stile von Dickinson performte sonder exakt mit der gleichen Stimmfärbung und dem gleichen Timbre. Raphael Mendes konnte sich auf YouTube eine recht beachtliche Fan-Gemeinde erarbeiten und ch fragte mich, wie er wohl bei einer eigenen Band klingen würde.
Nun wurde diese Frage durch das Debüt der Gruppe ICON OF SIN beantwortet. Die Band spielt auf dem gleichnamigen Album einen prototypischen Heavy Metal, der natürlich stellenweise auch eine große klangliche sowie kompositorische Nähe zu den „Eisernen Jungfrauen“ aufweist, wie wohl am exemplarischsten in Virtual Empire (auch wenn Steve Harris wohl keinen Fretless-Bass spielen würde). Und in diesen Momenten sind dann ICON OF SIN auch am überzeugendsten. Denn diese Stimme, die wirklich zu jedem Moment so klingt als würde die „Air Raid Siren“ höchstselbst die Songs veredeln. Es ist schon faszinierend Mendes zuzuhören und sich dabei immer wieder vor Augen zu halten, dass es eben nicht Dickinson ist, der hier zu hören ist. Gerade dann wenn Mendes sich in höhere Gesangsregister hinaufschwingt oder aber das so Dickinson-typische Vibrato an den Tag legt.
Allerdings ist das Material der Scheibe eben nicht mit IRON MAIDEN zu vergleichen, die durch die Bank eine höhere kompositorische Qualität besitzen. Dennoch schlagen sich die Südamerikaner auf ihrem Debüt mehr als nur achtbar. Zumal sich an mancher Stelle auch eine etwas deutlichere Hard Rock-Schlagseite (etwa in Arcade Generation) bemerkbar macht. Insofern klingt “Icon Of Sin“ dann fast eher wie ein Bruce Dickinson-Solo-Werk. Und in diesem Vergleich schlagen sich die Südamerikaner dann doch deutlich besser. Denn Nummern wie Shadow Dancer oder Clouds Over Gotham sowie The Last Samurai sind ebenso wie das weiter oben angeführte Virtual Empire schon ganz ordentlicher Metal-Stoff, prima komponiert und mit ordentlich Schmackes sowie einem echt guten Sound präsentiert.
Da fällt es dann auch nicht so schwerwiegend ins Gewicht, dass ICON OF SIN hier auch den einen oder anderen arg durchschnittlichen Song wie etwa Road Rage oder Nightbreed im Angebot haben. Denn auch die Solo-Werke von Dickinson oder so manches MAIDEN-Album war eher mal durchschnittlich ausgefallen. Von daher ist Mendes & Co. hier ein mehr als solider Karriere-Start gelungen, auf dem sich gut aufbauen lässt. Lassen wir uns überraschen, was die Zukunft für ICON OF SIN bereit hält. Sollte Dickinson aber noch einmal bei MAIDEN fahnenflüchtig werden sollte sich Harris zur Sicherheit aber mal die Handynummer von Mendes besorgen.