The cruicible of man, Steamhammer/SPV, 2008 | ||||
Matt Barlow | Vocals | |||
Jon Schaffer | Guitar, Backing vocals | |||
Troy Steele | Guitar | |||
Brent Smedley | Drums | |||
Freddy Vidales | Bass | |||
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01. In sacred flames | 09. Harbringer of fate | |||
02. Behold the wicked child | 10. Crucify the king | |||
03. Minions of the watch | 11. Sacrificial kingdoms | |||
04. The revealing | 12. Something wicked (Pt.3) | |||
05. A gift on a curse | 13. Divide and devour | |||
06. Crown of the fallen | 14. Come what may | |||
07. The dimension gauntlet | 15. Epilogue | |||
08. I walk alone | ||||
Mit "The cruicible of man" geht die "Something wicked."-Saga zumindest in akustischer Form in ihre letzte Runde und das Album knüpft fast nahtlos an seinen Vorgänger "Framing armageddon" an. Aber Vorsicht! Das Album ist ein schlafendes Monstrum, das auf den Hörer zunächst etwas unscheinbar wirkt und erst nach mehreren Hördurchgängen in ganzer Pracht offenbart, was in ihm steckt.
Auch wenn es etwas dauert, bis sich die Mehrzahl der Songs etwas zugänglicher zeigt - lässt man das hymnische, bereits von der vorab veröffentlichten EP bekannte I walk alone einmal bewusst außen vor - so wird doch recht schnell deutlich, dass eine intensivere Beschäftigung mit dem Album lange anhaltenden Hörgenuss verspricht.
ICED EARTH überzeugen mit einem facettenreichen und technisch wie kompositorisch hochklassigen Metal-Epos. Fällt das erste Drittel des Albums noch verhältnismäßig ruppig aus, so punkten ICED EARTH in der Folgezeit vor allem mit den epischen und ruhigeren Kompositionen wie Harbringer of fate und erreichen dabei bisweilen eine atmosphärische Tiefe, die "Operation mindcrime II" durchaus gut zu Gesicht gestanden hätte.
Den einen oder anderen Fan, der eine Veröffentlichung wie "Horror show" oder gar "Burnt offerings" zum Maßstab nimmt, mag es etwas irritieren, dass ICED EARTH sich anno 2008 stilistisch bisweilen stark an Jon Schaffers Sideprojekt DEMONS & WIZARDS mit BLIND GUARDIAN-Frontman Hansi Kürsch anlehnen. Mächtige Chorpassagen, ein Hauch Neoklassik und melodische Einschübe erweitern das Klangspektrum der bandtypischen, powermetallischen Grundausrichtung um überaus attraktive Komponenten.
Dabei erreicht die Band mittlerweile einen Qualitätsstandard, den ihr zu Beginn ihrer Karriere wohl nur die wenigsten zugetraut hätten. Stücke, wie das grandiose Finale Come what may lassen keinerlei Wünsche offen.
Auch wenn ich wohl zu den wenigen Unverbesserlichen gehöre, die Ripper Owens im direkten Vergleich zu Matt Barlow weiterhin für den stärkeren und zumindest technisch versierteren Sänger halten, muss man unumwunden zugeben, dass der Owens-Vorgänger und -Nachfolger eine souveräne Leistung abliefert und maßgeblich zum Gelingen des Albums beiträgt.
Keine Frage, "The cruicible of man" ist ein sehr überzeugendes Werk, wenngleich es letztendlich doch nicht ganz an die Brillianz von "The glorious burden" heranreicht.