Ian Parker

Where I belong

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 15.06.2007
Jahr: 2007

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Where I Belong, Ruf Records, 2007
Ian Parker Vocals, Electric & Acoustic Guitars, Resonator
'Morg' Morgan Piano, Hammond, Fender Rhodes, Percussion, Backing Vocals
Steve Amadeo Bass
Wayne Proctor Drums
Dave Jenkins Harmonica (Sweet Singing Sirens)
Bryan Corbett Trumpet
Chris 'Beebe' Aldridge Tenor Sax
Jenny Wallace, Genevieve Sylva, Colin Mills Backing Vocals
Produziert von: Matt Butler Länge: 60 Min 07 Sek Medium: CD
1. Where I Belong7. Love So Cold
2. Your Love Is My Home8. Before Our Eyes
3. Until You Show Me9. Don't Hold Back
4. Coming Home10. You Could Say
5. Waste My Days11. Told My Girl To Go Away
6. Sweet Singing Sirens

Aus Rufs "New Generation" Bluesabteilung kam letztes Jahr Erja Lyytinen mit ihrem Album "Dreamland Blues" als erste nach der "Blues Caravan" Tour 2006 heraus. Unlängst hat nun Ian Parker nachgezogen und mit "Where I Belong" deutlich gemacht, wo er hingehört. Das ist - auch wenn er sich, angeblich, orientieren muss - natürlich der Blues. Seine Fans hatten da wohl weit weniger Zweifel.
"Where I Belong" kommt im schönen Digi-Pack und mit "Vinyl-Look"-CD und der Titelsong groovt augenblicklich so richtig cool los. Für den einwandfreien Sound ist Matt Butler verantwortlich, der auch schon für Paul McCartney die Regler bedient hat. Ian brilliert natürlich wieder mit der wohl herausragendsten britischen Blues-Stimme neuerer Prägung und auch immer mehr mit seinem Gitarrenspiel. Da hat er zum einen typische und geläufige Bluesriffs drauf, zum anderen aber auch eine Auswahl von Sounds und Stilen, die mal eher "sweet", mal knackig und dann wieder richtig derb rüberkommen. Einiges davon gibt's schon gleich zum Einstieg.
Wie gehabt, ist da viel 60er-Jahre Briten-Blues als Einfluss zu hören, und wem die Herren Clapton und Green heutzutage zu müde geworden sind, der bekommt hier eine Frischzellenkur.

Ein großer Trumpf in Ians Band ist der Keyboarder 'Morg' Morgan, der oft genug die passende Stimmung für den jeweiligen Song bereitet. Ergänzt wird das stellenweise durch dezente Bläser und ab und an durch ein paar Backgroundsängerinnen. Bei der Single Your Love Is My Home kommt das so richtig gut. Da wird der City-Blues tief in die Soul-Tunke gedrückt und gewürzt mit einer staubtrockenen E-Gitarre, die den Schmerz schon fast greifbar werden lässt. Wenn Tina Turner noch unterwegs wäre, hätte sie ihre Fingernägel umgehend nach dieser Nummer ausgestreckt. Das sag ich euch!
Auch das eher heftigere, leicht an die BLACK CROWES erinnernde Until You Show Me wird vom Soul umspült und gerät auch wieder sehr emotional. Ob die Gefühle von Mr. Parker jetzt echt oder gespielt sind ist egal, denn glaubhafter bringt sie keiner rüber, und in solchen Nummern kann er sich richtig gehen lassen. Dürfte live ein absoluter Kracher werden.
Leicht versonnen lauscht man der Trompete in Coming Home - und plötzlich denkt man: Chris Norman? Der klang zeitweise mal recht ähnlich und solche Balladen hätten ihm zu einem weiteren Hit gereicht.
Es geht aber nicht immer nur melancholisch zu, denn auch den Good-Time Boogie beherrschen diese Mannen und lassen es in Waste My Days auch hören. Bei soviel guter Laune sind natürlich auch die Background-Mädels wieder mit von der Partie und schon wackeln die Hüften...
Tja, wenn solche Sweet Singing Sirens an Bord sind, muss man schon aufpassen und das Ruder fest in der Hand haben. Kapitän Parker steuert aber problemlos zwischen den härteren Parts des Songs und den mehr cool-zurückhaltenden Refrains.
Wem Gary Moores Still Got The Blues schon seit Jahren auf die Nerven geht - nicht weil der Song schlecht wäre, aber weil er so ausgenudelt ist - dem sei Love So Cold ans Herz gelegt. Da geht die Sonne auf. Oder unter, je nachdem. Jedenfalls bringt Ian hier wieder soviel emotionale Aufgewühltheit ein, dass man automatisch das Gesicht mitfühlend verzieht. Dazu kommen noch die herrlichen Blues-Guitar Einwürfe. Nie zu ausufernd, aber immer mit ordentlich Dreck unter den Fingernägeln gespielt. Ja, den Eric kannte man mal ähnlich.

Für "Pilgrimage" hatte sich Ian Parker ja auch in den Staaten herumgetrieben. Die Einflüsse für den Slide-Swamp Before Your Eyes könnten durchaus von dort stammen. Ein bisschen erinnert er mich hier auch an Colin James.
Etwas psychedelisch wird's in Don't Hold Back, und auch hier muss ich ein bisschen an die BLACK CROWES denken. Sagen wir, so zu Zeiten von "Amorica". Im Laufe des zunächst eher ruhigen Songs, mehren sich die heftigen Gitarren-Attacken, die sich auf die Dauer nur von Parkers Stimme und der Hammond von Morgan bezähmen lassen.
Kein Ian Parker Review ohne Verweis auf Joe Cocker, und der passt zu You Could Say. Gäbe es den Ian nicht, würde man angehörs eines solchen Stückes wirklich wehmütig an den guten Joe, vor ca. 20 Jahren, zurückdenken. Wenn sich Ian dazu noch an der Gitarre etwas austobt: Bitte sehr.
Die Klasse hält auch das wüstenrockige, mit leicht epischem Charakter versehene Told My Girl To Go Away.

Es wird oft angestrebt, aber wenige können die Intensität ihrer Bühnenshows auf Platte bannen. Ian Parker kann es.

Epi Schmidt, 15.06.2007

 

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