Ian Parker Inside, Ruf Records, 2004 |
Ian Parker | Vocals, Acoustic & Electric Guitars, Resonator Guitar | |||
Morg Morgan | Hammond, Wurlitzer, Piano, Background Vocals | |||
Steve Amadeo | Bass | |||
Andy Edwards | Drums | |||
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1. She Cries | 8. 'Z' Madness | |||
2. Misfits And Fools | 9. Dear Lord | |||
3. Burden Of Pain | 10. Feeling Whole Again | |||
4. Funny How | 11. Meant To Be | |||
5. Sometimes I Wonder | 12. Awake At Night | |||
6. Scared To Lose This Love | 13. Everything And More | |||
7. The Love I Have | ||||
"Musik ist für mich in erster Linie und oft auch die einzige Möglichkeit, meine Gefühle auszudrücken. Ohne Musik wäre ich verloren."
Kein weltbewegendes Geständnis und für Tausende von Musikern ebenso Triebfeder ihres künstlerischen Schaffens, wie für den 27-jährigen Engländer namens Ian Parker. Der wurde aber immerhin von Altmeistern wie Jeff Beck, Eric Clapton und Peter Green für interessant genug befunden, deren jeweiliges Vorprogramm zu bestreiten. Kein schlechter Start für einen Sänger und Gitarristen, der sich roots-orientierter Musik im Allgemeinen und dem Blues im Speziellen verschrieben hat.
Seine Live-Qualitäten, die ihm offenbar den Ruf eines vielversprechenden Newcomer eingebracht haben, stehen hier jedoch nicht zur Debatte. Sein erstes Album, für das deutsche Label Ruf Records aufgenommen, beleuchtet einen mit sich selbst hadernden, von Zweifeln geplagten jungen Mann, der sein Seelenleben, wie eingangs zitiert, auf einer musikalisch recht abwechslungsreichen Leinwand offenbart.
Das im Grunde enge Korsett des Blues scheint ihn dabei wohl am wenigsten zu behindern. Häufig genug verschafft er sich frische Luft, indem er Ausflüge in die süße Welt des Pop unternimmt, sich dort hemdsärmelig vergnügt, bis ihn im nächsten Moment ein funky Wind in rauere Gefilde treibt. Gospelgefärbter Texas-Blues und schwitzender Slow-Blues geben seinem Gitarrenspiel zudem genügend Raum, für kurze Momente zu glänzen. Obwohl seine wahren Qualitäten schätzungsweise erst auf der Bühne explodieren.
So muss es wohl sein, denn über die gesamte Spieldauer von dreizehn Songs weiß nur Parkers variationsreiche Stimme und sein Gitarrenspiel absolut zu überzeugen. Seine Band indes bleibt eher unscheinbar. Verhält sich zwar immer songdienlich, was aller Ehren wert ist, aber vermag den Hörer nicht vom Hocker zu reißen. Während Parker selbst für glorreiche Momente sorgt, köcheln seine Kumpels auf Sparflamme. So, als sei das Studio noch nicht ganz ihre Welt.
Die etwas blasse und statische Produktion von David Z. unterstreicht diesen geteilten Eindruck zwar noch, aber nach Abzug sämtlicher Minuspunkte bleibt dennoch ein abwechslungsreiches und stimmiges Gesamtwerk einer jungen Truppe, die ihren Weg gehen wird. Die Intention der Ian Parker Band wird mehr als deutlich und das zählt.
Ich bin mir sicher, dass sie im Frühling, wenn sie unsere deutschen Bühnen beehren, ein gänzlich anderes, ein heißeres Feuer entfachen werden. Ian Parker wird sein Potenzial zu nutzen wissen...