Ian Hunter

Man Overboard

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 22.07.2009
Jahr: 2009
Stil: Rock

Links:

Ian Hunter Homepage

Ian Hunter @ facebook

Ian Hunter @ twitter



Redakteur(e):

Frank Ipach


Ian Hunter
Man Overboard, Blue Rose Records, 2009
Ian HunterVocals, Guitars
Andy York, Jack Petruzelli, James MastroGuitars
Paul PageBass
Andy BurtonKeyboards
Steve HolleyDrums
Produziert von: Andy York Länge: 47 Min 50 Sek Medium: CD
01. The Great Escape07. Flowers
02. Arms And Legs08. These Feelings
03. Up And Running09. Win It All
04. Man Overboard10. Way With Words
05. Babylon Blues11. River Of Tears
06. Girl From The Office

Dieser Mann muss sich nun wirklich nichts mehr beweisen. Er besitzt genügend Einträge im großen Buch der Rockgeschichte. Es sind nicht die allergrößten, nicht die schillerndsten Kapitel, die er für sich beansprucht, lesens- bzw. hörenswert waren und sind sie bis zum heutigen Tag jedoch immer noch. Mit MOTT THE HOOPLE hat er einige gute und bemerkenswerte Lp's eingespielt, verbuchte schließlich mit seinen HOOPLE-Kumpels den unvergessenen Gassenhauer aus David Bowies Feder: All the young dudes. Seine Soloübungen waren zeitweilig, zumindest in den Siebzigern, grandios, sein funkensprühender Rockpalast-Auftritt in der Rocknacht vom April 1980 bleibt unvergessen, zumal damals noch der famose Mick Ronson (Gott hab ihn selig) an der E-Gitarre brillierte. Ja sicher, wir reden über Ian Hunter. Wer denn wohl sonst, Freunde?

Nun, im hohen Alter von stattlichen 70 Lebensjahren - er zieht somit gleich mit Gevatter JJ Cale - und nach dem sehr beachtlichen "Shrunken Heads" Album von 2007, strotzt Herr Hunter auf seinem neuen Longplayer "Man Overboard" abermals vor Ideen, schüttet das Füllhorn seiner niemals langweilig werdenden Texte, die mal hintersinnig, ironisch, mal satirisch, amüsant, mal romantisch und liebevoll daherkommen, über seine Anhänger und beglückt sie mit, nun ja, traditionell anmutenden Songs im klassischen Singer/Songwriter-Stil der alten Schule, ganz so wie Übervater Bob Dylan es einst vorgemacht hat. Ian ist zwar etwas älter als Bob, aber die klassischen Strukturen nimmt man sich eben von His Bobness, was soll's, so ist das eben. Bruce Springsteen taugt hie und da auch immer für eine Blaupause, mitunter meint man den ollen Randy Newman durchzuhören, aber, wir wollen Meister Hunter nicht unrecht tun, der Lockenkopf verfügt schon über seine höchsteigene Handschrift, seine Stimme bleibt zudem unverkennbar, klingt immer noch richtig gut, der Alte. Hunter hat sein Handwerk von der Pike auf gelernt, steht seit über 40 Jahren mit beiden Beinen im Business und weiß einfach wie ein guter Song zu funktionieren hat. Er rockt nicht mehr ganz so vehement, ein- oder zweimal vielleicht (Up and running mit leichten Glam-Rock Spritzern), ansonsten herrscht die Besonnenheit eines Grandseigneurs, mal lässig beschwingt, mal tiefsinnig und nachdenklich und ruhig, aber nein, niemals lahmarschig oder tranfunzelig. Immer schön konstant auf hohem Niveau. Dezent, aber sehr gekonnt arrangiert. Man staunt über viel Saitenarbeit, und wenig Tastendrückerei.

Im Grunde zieht "Man Overboard" zunächst relativ unspektakulär seine Kreise, fängt dich nicht beim ersten oder zweiten Hördurchgang ein, da klingt alles etwas zu sehr nach normalen, schönen, stattlichen Liedern, die man zwar mitträllern kann und die auch gewisse Reize verströmen, jedoch nicht diese offenbare Strudelwirkung entfachen. Eben jene setzt aber spätestens nach dem vierten oder fünften Hören ein, da wächst dir diese absolut charmante Platte so nah ans Herz (der Titelsong ist übrigens der Knaller schlechthin), und bei Hördurchgang Sechs und Sieben erst recht, dass du sie nicht mehr missen möchtest. Da ist man drauf und dran den guten Ian zu umarmen und ihm zu diesem verdammt guten Album zu gratulieren, das mit Arms and legs (samt Mini-Drei-Ton-All The Young Dudes-Gedächtnis-Gitarrenlick im Chorus) und Flowers (mit klitzekleinem Bruce Hornsby Schlenker im Pianomotiv) sogar quasi zwei veritable Radio-Hits beinhaltet. Aber machen wir uns nichts vor, Ian Hunter landet schon lange keine Hits mehr. Aber was ihm mit Leichtigkeit gelingt: Er landet direkt in meinem Herzen. Große Empfehlung. Volle Punktzahl.
Kommt der Herr denn noch mal schleunigst nach Deutschland, um uns mit einem Konzert zu beglücken? Wir hoffen...

Frank Ipach, 21.07.2009

 

© 2008 - 2024 by Hooked on Music