Ian Dury & The Blockheads Live At Rockpalast, MIG, 2012 |
Ian Dury | Vocals | |||
John Turnbull | Guitar, Backing Vocals | |||
Mickey Gallagher | Keyboards | |||
Norman Watt-Roy | Bass, Backing Vocals | |||
Davey Payne | Saxophone | |||
Charlie Charles | Drums | |||
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01. Sex And Drugs And Rock'n'Roll | 08. Sweet Gene Vincent | |||
02. I'm Partial To Your Abacadabra | 09. Upminster Kid | |||
03. Wake Up And Make Love To Me | 10. What A Waste | |||
04. Clevor Trevor | 11. Plaistow Patricia | |||
05. Woman | 12. I Made Mary Cry... | |||
06. Fair | 13. My Old Man | |||
07. Billericay Dickie | 14. Blockheads | |||
Von wegen Dummköpfe. Ian Durys BLOCKHEADS sind meilenweit von irgendeinem schwachsinnigen Gebolze oder Gehämmere entfernt. Hier wird der Wahnsinn zur Methode stilisiert.
Die Band um den seit einer im Kindheitsalter erlittenen Polio-Erkrankung körperbehinderten Briten Ian Dury (1942 - 2000) brilliert stattdessen mit meisterlicher Instrumentenbeherrschung und turbulenten Soli, während der Chef sich wie ein Kretin geriert, Grimassen schneidet, sich vor dem Mikrofon verrenkt und verbiegt, mit bunten Tüchern und seinem Gehstock spielt, in gebrochenem Deutsch auf irgendwie amüsante Weise mit dem Publikum im Kölner Rockpalast-Studio parliert und in manchen Momenten gar an den trotteligen Mr. Bean erinnert. Wobei Durys Texte vor intelligentem Wortwitz triefen. Verrückt, aber sympathisch.
Dieses jetzt auf DVD erschienene 1978er BLOCKHEADS Konzert aus dem alten Studio L sprüht vor Witz und Charme, lebt von der eifrigen und engagierten Musikerleistung, die mit dem jungen Gitarristen John Turnbull, der später noch mit Paul Young, Dave Stewart, Bob Geldof und Nick Lowe spielen sollte und dem versierten Saxofonisten Davey Payne zwei Aufsehen erregende Solisten in ihren Reihen wussten. Die energiegeladene Mixtur aus New Wave, Punk und Funk-Versatzstücken geht zwischenzeitlich sogar mit halsbrecherischen Fusion-Breaks einher. Alle Achtung, ziemlich ausgecheckter Kram.
Dankenswerterweise präsentieren sich IAN DURY AND THE BLOCKHEADS als versierte, vitale und puren Spaß vermittelnde Musiker, die die Schrullen und Eskapaden ihres Chefs formvollendet und kraftvoll unterstützen und die 62 Minuten ohne einen Moment der Langeweile zu tragen wissen. Welch eine schöne und lohnende Erinnerung an einen tollen Künstler, der mit Sex & Drugs & Rock'n'Roll einst zu Weltruhm gelangte.
Nebenbei bemerkt: Der auf dem Cover gelistete Keyboarder, Gitarrist und Ian Dury Songwriting-Partner Chaz Jankel spielt bei diesem Gig gar nicht mit.