Huron Cheyne Stoking, Rising Records, 2009 |
Palmer Roscoe | Vocals | |||
Filthy Phill | Bass | |||
Sick-Boy Sims | Guitar & Backing Vocals | |||
Damien Diabolo | Drums | |||
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01. Lust Of War | 07. Break Your Neck | |||
02. Killer From New York | 08. Hell Can't Wait | |||
03. Snakes Down Her Back | 09. Already Dead | |||
04. Pain Is Me | 10. Bringer Of Light | |||
05. Your View From The Sun | 11. Dirt | |||
06. Your Sins From Yesterday | ||||
Was ist nur dran an dem Kräuterlikör mit dem Hirsch drauf? Früher fristete er lange Jahre ein weitgehend unbeachtetes Schicksal in verstaubenden Regalen in Kiosken oder im Kassenbereich von Supermärkten. Aber seit einiger Zeit erfreut er sich – gerade bei Freunden lauter Klänge – großer Beliebtheit (es gibt ja auch schon seit einiger Zeit die Jägermeister-Rockliga) und die Werbung hat ihn als hip und trendy entdeckt. Was soll man nun von den britischen Wurstpellenrockern HURON halten, die die trübe Brühe als ihren Haupteinfluss benennen? Wie sagten wir früher immer: Hauptsache Umdrehungen.
Und so verhält sich das auch mit der Musik auf “Cheyne Stoking“ – nichts für Schöngeister, statt gekleckert wird nicht geklotzt, sondern geholzt. Irgendwo zwischen degeneriertem Stonerrock, leicht thrashigem Metal und hingerotztem Southern mit starkem DOWN und PANTERA-Gedächtniseinschlag rumpeln sich HURON durchs rockmusikalische Unterholz. Wer groovigen Sludge mag, wird mit Songs wie Hell Can’t Wait oder Bringer Of Light ganz gut bedient, am besten gefallen mir hier noch das ruhige Your Views From The Sun sowie der fette Rausschmeißer Dirt (nicht ganz zufällig gab es auch mal eine Scheibe von ALICE IN CHAINS mit diesem Titel).
Ansonsten ist das Debüt der Briten weder sonderlich originell, noch filigran, aber ein Jägermeister ist eben, trotz Kühlung und Ausschank im Reagenzglas, kein Prosecco. HURON sind von der Sorte hart aber herzlich und räumen ebenfalls den Magen auf. Und auf der Bühne werden die Jungs um Wutröhre Palmer Roscoe sicher noch ein paar Klötze drauflegen können.