Hundred Seventy Split The Road, Corner House Records, 2015 |
Joe Gooch | Guitar & Vocals | |||
Leo Lyons | Bass | |||
Damon Sawyer | Drums | |||
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01. Where The Blues Began | 11. The Devil To Pay | |||
02. Pork Pie Hat | 12. Good Morning Little Schoolgirl | |||
03. Let The River Flow | 13. Poison | |||
04. The Smoke | 14. No Deal | |||
05. Gonna Dance On Your Tombstone | 15. Tennesse Plates | |||
06. Going Home | 16. Do you Wish You Were At Woodstock | |||
07. Fifty Thousand Miles Beneath My Brain | 17. I'm Going Home | |||
08. Love Like A Man | 18. Bad Blood | |||
09. The World Won't Stop | 19. King Of The Blues | |||
10. The Sound Of Goodbye | ||||
Gerne hätte ich einen Euro für jedes Mal, wenn HUNDRED SEVENTY SPLIT als “Power Trio“ bezeichnet werden. Das ist zwar sicher nicht verkehrt, aber originell geht anders. Aber vielleicht trifft das auch den Kern dieser Formation, die aus einem Nebenprojekt von TEN YEARS AFTER zu deren würdiger Nachfolgeband geworden ist. Denn originell, aufsehenerregend oder gar zeitgeistig-trendig will man überhaupt nicht sein, dafür aber abliefern. Mit ehrlicher, handgemachter Mucke, die immer noch in erster Linie auf der Bühne ihre volle Blüte entfaltet.
Insofern ist das Doppel-Live-Album “The Road: Live 2014“ das absolut geeignete Mittel um HUNDRES SEVENTY SPLIT ins rechte Licht zu rücken und gleichzeitig die anstehende Tour zu befeuern. Zwar wird sich Joe Gooch bei aller Klasse schwer tun, jemals vom übermächtigen Schatten eines Alvin Lee zu befreien, aber die Band holt hier alles aus sich selbst und den bestehenden Möglichkeiten aus. So gibt es neue Songs (Gonna Dance On Your Tombstone, Pork Pie Hat) ebenso wie die TYA-Klassiker (Good Morning Little Schoolgirl, Fifty Thousand Miles Beneath My Brain oder natürlich I‘m Going Home). Eines der Highlights ist für mich das ruhigere, intensive Poison, eine Komposition von Bert Jansch, wo vor allem Gooch zeigen kann, das man nicht nur aufs Gaspedal drücken kann.
Zwar kommt keine ganz optimale Konzertatmosphäre auf, da nicht ein einzelner Auftritt, sondern Ausschnitte aus der kompletten letztjährigen Europa-Tour verwandt worden sind, aber am Klang und der Produktion gibt es ansonsten nichts auszusetzen. Freunde kernigen Blues-Rocks und kraftvollem Classic-Rock sowie Übriggebliebene von Woodstock können also bedenkenlos zu diesem hübschen Digipak greifen, zwei Stunden Vollbedienung sind ihnen sicher. Und wenn man sich Leo Lyons mit seinen zarten 71 Lenzen so anschaut, bleibt einem ohnehin nur noch der Mund offen stehen. Auf noch möglichst viele Jahre HUNDRED SEVENTY SPLIT