Hot'N'Nasty Dirt, Bob Media/Soulfood, 2018 |
Malte Triebsch | Electric & Acoustic Guitars, Slide Guitar | |||
Robert Collins | Vocals, Harp | |||
Jacob Müller | Bass | |||
Dominique 'Gaga' Ehlert | Drums, Percussion | |||
Guest: | ||||
Sascha Stiehler | Keyboards | |||
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01. Daylight | 09. Cruisin' | |||
02. Shake The Devil's Hand | 10. So Much Better Than This | |||
03. Back On The Track | 11. She Talks | |||
04. Somewhere Somehow Someday | 12. Drifting | |||
05. Take A Ride | 13. Go To The Woman | |||
06. It's Only Money | 14. Land Of A Thousand Lies | |||
07.Almost Like You're Here | 15. Daylight (Reprise) | |||
08. Real Thing | ||||
Sie sind wieder zurück in der Spur und wühlen weiter im Straßendreck. Die Bluesrocker HOT'n'NASTY aus Dortmund präsentieren mit "Dirt" den Nachfolger ihres 2012er Albums "Boost". Ganz offenbar haben die Jungs den tragischen Tod ihres Sängers Patrick Pfau überwunden und mit ihrem "Neuen" Robert Collins und seiner markanten Reibeisenstimme einen mehr als adäquaten Nachfolger gefunden. Da Mastermind Malte Triebsch konzeptionell auf klangliche Kontinuität setzt, muss man sich nicht großartig umgewöhnen, denn auf der Körnung von Collins' Sandpapierstimme liegt genau die Portion Schmutz, die den breit gefächerten Bluesrock-Kosmos der Truppe bestens bedient. Auch sound- und produktionstechnisch vertrauen HOT'n'NASTY abermals auf den erfahrenen Martin Meinschäfer (Henrik Freischlader, Tommy Schneller, Layla Zoe) und sein inzwischen etabliertes Megaphon Studio.
Dass die Träger des Deutschen Rock-und Pop-Preises für das beste Rhythm & Blues (2009) nichts verlernt haben und weiter gewillt sind, ihren musikalischen Traum zu leben, um die verdiente Anerkennung einer hart und leidenschaftlich arbeitenden Rockband zu ernten, zeigt sich in wegweisenden Titeln wie Back On Track und Somewhere Somehow Someday, die das Tourleben und die schiere Lust aufs Musizieren glorifizieren.
Gitarrist Malte Triebsch und seine versierten Kumpanen setzen weiterhin auf Variabilität und reizen so gut wie alle stilistischen Abzweigungen des Bluesrock aus, während sie mit dem im Pat Travers Stil angelegten, furiosen Take A Ride und dem an Gary Moore erinnernden Slow-Blues It's Only Money auf echte Höhepunkte zusteuern, die das dynamische und eng verzahnte Bandgefüge und die feurige Saitenarbeit des Band-Bosses in den Fokus rückt.
Neben aller zupackenden Volldampf-Rockattitüde zeigen die Dortmunder in der bittersüßen Ballade Almost Like You're Here auch ihre romantische Seite, fügen auch mal ein wenig E-Piano hinzu und wirken wie eine erfrischende Mischung aus Henrik Freischlader und Chris Stapleton. Ein Midtempo-Schwergewicht wie So Much Better Than This könnte man sich durchaus im Repertoire der schottischen Genre-Größen KING KING vorstellen, während sich der geheimnisvoll schlängelnde Wah-Wah Blues von Land Of Thousand Lies irgendwo zwischen Robin Trower und SUPERSONIC BLUES MACHINE festzubeißen scheint.
Mit "Dirt" haben HOT'n'NASTY einen würdigen Nachfolger für ihr 2012 Werk "Boost" eingespielt. Ein facettenreiches und zünftiges Bluesrock-Album reinsten Wassers. Große Klasse. Dass sie weiterhin gewillt sind, den Asphalt zu pflügen, werden sie demnächst mit zahlreichen Live-Terminen (siehe Tourdaten) unter Beweis stellen. Eine Empfehlung an alle Genre-Fans.