Holy Moses

Agony Of Death

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 20.09.2008
Jahr: 2008

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Redakteur(e):

Michael Koenig


Agony Of Death, Wacken Records/SPV, 2008
Sabina ClassenVocals
Michael HankelLead Guitars, Rhythm Guitars
Oliver JaathRhythm Guitars
Atomic SteiffDrums
Thomas NeitschBass
Guests:
Ferdy DoernbergKeyboards, Sampling, Slide Guitar on Track 12
Ralph SantollaSolo Guitar on Tracks 3 & 8
Trevor PeresSolo Guitar on Track 6
Janos MurriSolo Guitar on Tracks 1 & 2
Henning BasseBackground Vocals on Track 7
The WolfBackground Vocals on Track 1
SchmierBackground Vocals on Track 9
Karlos MedinaBass on Track 1
Produziert von: Michael Hankel Länge: 70 Min 02 Sek Medium: CD
01. Imagination07. Schizophrenia
02. Alienation08. Dissociative Disorder
03. World In Darkness09. The Cave (Paramnesia)
04. Bloodhound Of The Damned10. Delusional Denial
05. Pseudohalluzination11. The Retreat
06. Angels In War12. Through Shattered Minds/Agony Of Death (Outro)

HOLY MOSES ist SABINA CLASSEN, SABINA CLASSEN ist HOLY MOSES. Auf diesen einfachen, aber aussagekräftigen Nenner kann man es bringen, wenn von dieser 1980 in Aachen auf die Beine gestellten und seit 2001 nach mehrjähriger Pause, mit veränderter Besetzung, wieder aktiven Band die Rede ist. Die Frontfrau gilt heute zu Recht als eine Galionsfigur des deutschen Thrash Metal, hat sie doch bewiesen und tut dies immer wieder, dass nicht nur Männer so richtig schreien, growlen, keifen bzw. verzerrt und entstellt "singen" können.

'Agony Of Death' heißt die brandneue Studioproduktion aus dem Hause HOLY MOSES. Der Status von Frau CLASSEN und ihrer Truppe wird durch die Namen der nicht gerade unbekannten Gäste untermauert, die ihrem Ruf gefolgt sind. Neben FERDY DOERNBERG (AXEL RUDI PELL, ROUGH SILK) sind noch RALPH SANTOLLA (OBITUARY, ex-DEATH, ex-ICED EARTH, ex-DEICIDE), TREVOR PERES (OBITUARY), JANOS MURRI (DEMOLITION), HENNING BASSE (METALIUM), THE WOLF (DEMOLITION), SCHMIER (DESTRUCTION, HEADHUNTER) und KARLOS MEDINA (ex-AGENT STEEL) dabei. Na, das kann sich doch wirklich und wahrhaftig sehen und hören lassen.

Gleich zu Beginn möchte ich darauf hinweisen, dass dieser Rezension die Digipack-Version mit allen Intros und Outros zugrunde liegt. Es erscheinen jedoch noch ein Jewelcase mit zehn Stücken ohne Intros und Outros, sowie eine doppelte Vinyl-Ausgabe mit einem Intro und einem Outro auf jeder Seite. Die Tracklisten unterscheiden sich voneinander.

'Agony Of Death' ist ein Album, das zwar, im besten Sinne, in der Thrash Metal-Tradition von HOLY MOSES steht, welches aber auch mit Ungewohntem, wie Vielfalt und unterschiedlichsten Nuancen aufwarten kann. Die überraschend langsamen, ruhigen und melodiösen Keyboard-Intros und -Outros verbinden die einzelnen Nummern, wie bei einem Konzeptalbum, nahtlos. Die eingebauten Melodic Thrash-Teile verursachen, stellenweise auch innerhalb der Tracks, tatsächlich eingängige Strukturen, die den Vorteil haben, dass sich die Thrash Metal-Stücke nicht abnutzen, sondern ihre volle Wirkung entfalten können. Diese Laut-Leise-Schnell-Langsam-Dynamik lässt die rein thrashigen Töne wie Hochgeschwindigkeitsgeschosse voll im Ohr des Hörers explodieren. Für Erholung sorgen eben anschließend die beruhigenden Klänge.
Die mit Hilfe der Musik dargestellten Gemütszustände schwanken zwischen Verzweiflung, Apathie, Mutlosigkeit und Selbstaufgabe. Die atmosphärische Dichte der Kompositionen lässt jeden, der sich in ihre Nähe wagt, unweigerlich, zumindest ansatzweise, eine Ahnung davon bekommen, in welche psychischen Abgründe der Mensch fallen und dadurch dem Tod sehr nahe kommen kann.

Die an den Aufnahmen zu 'Agony Of Death' mitwirkenden Musiker sind aller Ehren wert und über jedweden Zweifel erhaben. SABINA CLASSEN steckt, neben den bereits genannten Emotionen, Aggression und Wut, aber auch schiere Hysterie in ihre Vocals. Sie macht ihre Ausnahmestellung unter den weiblichen Stimmen im Metal allgemein und im Thrash Metal speziell, deutlich. Die anderen Mitglieder von HOLY MOSES stehen ihrer Vorfrau aber in nichts nach und tun alles, um das Thema Todeskampf nachvollziehbar und adäquat umzusetzen. Die Gäste verstärken den Druck hinter der Mucke sowohl mit ihren Gesangs-, als auch mit ihren Instrumentalbeiträgen noch erheblich, sind aber auch mitverantwortlich für die Entspannungseffekte.

'Agony Of Death' ist ein Thrash Metal-Hammer erster Güte aus Deutschland mit internationaler Beteiligung, der gerade durch die von HOLY MOSES so nicht unbedingt zu erwartenden Bestandteile seine echte Klasse zeigt.

Michael Koenig, 20.09.2008

 

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