Hindoslem The Haste, The Calm And The Glorious Days, Pate Records, 2010 |
Michael Jovanovics | Vocals & Guitar | |||
Barry O'Mahoney | Guitar & Vocals | |||
Christopher Roither | Bass & Vocals | |||
Alex Kerbl | Drums | |||
| ||||
01. The Haste | 09. Lovesick | |||
02. Dogma | 10. Riverside | |||
03. Error In Progress | 11. The Glorious Days | |||
04. Satanophobia | 12. The World Is Yours | |||
05. Backdrift | 13. Kid From The Dark Side | |||
06. The Calm | 14. Transmission Failed | |||
07. The Zone | 15. Pirato | |||
08. A Call | ||||
Mutig sind sie, die Österreicher von HINDOSLEM und an Selbstbewusstsein mangelt es ihnen auch nicht auf ihrem dritten Album “The Haste, The Calm And The Glorious Days“. Auf dem machen sie nämlich nicht nur “Rock mit Eiern“ (so die Eigenaussage) und retten so nebenbei die Welt (Dogma), sondern sie reiten auch im Schweinsgalopp durch alle möglichen und unmöglichen Spiel- und Stilarten zeitgenössischer Musik. Von Metalcore (eben das aggressive Dogma oder Satanophobia) bis hin zu Indie-Pop mit Rapeinlage (Kid From The Dark Side) reicht das Spektrum und nicht immer zünden die vielfältigen Ideen. Ehrlich gesagt nerven manche Vokalpassagen sogar ein wenig (Error In Progress, A Call) und manches wirkt ein bisschen gekünstelt.
Überzeugend sind in jedem Fall die orchestralen Intros und Zwischenspiele, die Bandspezi Andreas Bamberger zu verantworten hat (The Haste, The Calm, The Glorious Days). Nicht umsonst gaben diese musikalischen Mosaiksteinchen dem Album seinen Namen. Auch recht gelungen ist die GUNS N’ ROSES- Reminiszenz Riverside oder der Gute-Laune-Old-School-Hardrocker Lovesick.
Im Prinzip kann man die Scheibe auch, getrennt durch die orchestralen Einspielungen, dreigeteilt sehen: erst die harte Seite von HINDOSLEM, dann geht es rockig leichtfüssiger zur Sache, um am Ende zu versuchen, diese beiden Komponenten zusammenzuführen – was eben nicht immer so ganz gelingt. Aber wer auf abwechslungsreiche härtere Kost fern aller Schubladen steht und nicht unbedingt einen roten Faden benötigt, sollte sich ruhig einmal auf HINDOSLEM einlassen. Die Zeit ist jedenfalls auf der Seite der Österreicher.