Hidden timbre, Red Farm Records, 2007 | ||||
Anja Braeutigam | Vocals | |||
Andreas Kaiser | Guitar | |||
Clemens Prescher | Guitar | |||
Mirko Schmidt | Bass | |||
Danny Schmidt | Drums | |||
Gäste: | ||||
Kalle Wallner | Keyboards | |||
Yellow and Green | Vocals | |||
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1. Matter of pride | 5. Time to sleep | |||
2. At the crossroads | 6. My world is bigger | |||
3. End of days | 7. Be winded | |||
4. Tell me | 8. DOOM | |||
HIDDEN TIMBRE aus Gera überraschen mit einem im wahrsten Sinne des Wortes eigenartigen und damit auch eigenständigen Sound. Dabei macht die Band eigentlich nichts anderes als sich selbst keine dogmatischen Genregrenzen zu setzen sondern verbindet einfach alles miteinander, was sich richtig anfühlt.
Die Gitarreneinsätze klingen hinsichtlich des Riffings und der Melodieführung schwer nach zeitgenössischem progressiven Metal. Das Songwriting erinnert in der Regel dagegen eher an modernem Rock und Alternative. Davon distanziert man sich allerdings auch gleich wieder durch bisweilen reichlich vertrackte Rhythmusarbeit und schalten die Ostdeutschen einen Gang runter, dann malen sie atmosphärische Klangwelten, die man mit Verlorenheit und Beklemmung assoziiert.
Die Musik von HIDDEN TIMBRE ist durchaus progressiv im Sinne von fortschrittlich, vielschichtig und anspruchsvoll. Als Inspirationsquellen dienen so unterschiedliche Bands wie DREAM THEATER, PORCUPINE TREE, THE TEA PARTY, THE GATHERING, aber auch SYLVAN, deren Klangcharakteristika sich HIDDEN TIMBRE zu eigen machen und daraus Neues und durchaus Eigenständiges schaffen.
Wer glaubt, sich dieses Album im Schnelldurchlauf mit zwei, drei beiläufigen Hördurchgängen erschließen zu können, wird schnell eines Besseren belehrt. "Hidden timbre" ist ein Werk, das Geduld und intensive Beschäftigung einfordert. Diese kann man ihm allerdings nur schwerlich verweigern, denn die Band legt permanent verführerische Köder aus, die in gewisser Weise süchtig nach Wiederholung und neugierig auf die Fortsetzung der Entdeckungsreise machen.
Ein abschließendes Urteil verbietet sich fast von selbst, nur soviel: HIDDEN TIMBRE haben mit ihrem Debüt ein ambitioniertes und hörenswertes Werk abgeliefert. Dieses Album kann aufgeschlossene Hörerkreise lange Zeit begleiten und fesseln, ohne sich dabei abzunutzen und man darf schon jetzt gespannt sein, wohin der Weg dieser jungen und hungrigen Band in Zukunft führen wird.