Herwig Mitteregger

Insolito

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 22.05.2008
Jahr: 2008

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Herwig Mitteregger Homepage



Redakteur(e):

Kay Markschies


Insolito, Manoscrito Music, 2008
Herwig MittereggerVocals, Drums, Guitars, Keyboards
Felix BetancourtSaxophone
Jörg DudysGuitars on "Schiff" & "Lass Dir Nix Erzähln"
Produziert von: Herwig Mitteregger Länge: 54 Min 00 Sek Medium: CD
01. Schiff08. War Ja Klar
02. Lass Dir Nix Erzähln09. Deal
03. Leicht10. Wenn Du Hier Wärst
04. Kleiner Campeon11. Chrosmaeister
05. Glaspalast 200712. Segeln Im Regen
06. Weh !13. Bis Später
07. Glückskind

Freunde des deutschen Rocks frohlocken in diesem Jahr angesichts der Tatsache, dass eine Handvoll Künstler älteren Semesters noch einmal den Gang ins Studio geschafft haben und nach etlichen Jahren wieder einmal neues Output auf den Markt geschmissen haben.

Zu aller erst sei hier UDO LINDENBERG genannt, der sich seit Wochen mit "Stark Wie Zwei" permanent in den Top Ten der Albumcharts behauptet.
Eine ganz starke Scheibe haben erst just in diesem Monat die RODGAU MONOTONES mit "Ein Leben für Lärm" abgeliefert und nun schickt sich HERWIG MITTEREGGER an, elf Jahre (!!!) nach seiner letzten Platte "Aus der Stille" wieder den deutschen Musikmarkt zu beglücken.

11 Jahre - eine halbe Ewigkeit,wenn man bedenkt, dass das Internet erst kürzlich 15 Jahre alt geworden ist. Dementsprechend gab es bisher wenig im World Wide Web über die Gründe von Herwigs Abstinenz zu erfahren und umso größer war nun mein Interesse und meine Neugier, in die neuen Songs reinzuhören.
Können 11 Jahre die musikalische Richtung eines Künstlers evtl. komplett verändern ? Was war von "Insolito" zu erwarten ?

Nach dem ersten kompletten Durchlauf war für mich klar, dass die Grundfesten von Herwigs Musik immer noch die gleichen geblieben sind. Es finden sich - wie vor einem Jahrzehnt - melancholische (Wenn Du hier wärst) und fröhliche (Leicht) Songs darauf, aber auch Lieder, in denen Herwig wie ein Strassenköter über sein Umfeld meckert.
Weh ! ist so ein Beispiel für letzteres, in dem Herwig mit seiner früheren Heimat Berlin abrechnet.
Erstaunlich auch, dass die Platte teilweise stark in Richtung der alten SPLIFF- Platten tendiert und er viel mit Sounds herumexperimentiert hat.
Die ersten beiden Songs Schiff und Lass Dir Nix Erzähln hätten auch gut und gerne auf "85555" oder "Herzlichen Glückwunsch" ihren Platz finden können.
Da ist es nur fast logisch, dass mit Glaspalast 2007 eine Neuauflage des SPLIFF-Klassikers interpretiert wird.

Die wirklichen Gewinner von "Insolito" sind für mich aber die beiden Balladen Kleiner Campeon und War ja klar. Selten habe ich mich als junger Familienvater in der letzten Zeit so in einem Songtext wiedergefunden wie in Kleiner Campeon. Für zusätzlichen Tiefgang sorgen die sehr harmonisch anmutenden Piano-Akkorde.
Ein weiteres Highlight ist für mich das geswingte Bis Später, auf dem auch mal klar wird, dass Herwig nicht nur ein hervorragender Songschreiber sondern auch einer der besten Schlagzeuger im Deutschrockbereich ist.

Bei aller Harmonie befinden sich allerdings auch recht sperrige Songs auf dem Album wie z.B. Glückskind und Segeln im Regen. Diese erschließen sich aber beim dritten oder vierten Hörgang.

Insgesamt ist HERWIG MITTEREGGER ein wirklich tolles Album gelungen, dass sich nahtlos in die diesjährigen guten Releases deutscher Rockkünstler einreiht.
Mit diesen Zeilen verbindet sich deshalb die Hoffnung, dass Herwig in Zukunft sich wieder mehr seinem Tonstudio als seiner Mandelbaumplantage in Spanien widmen möge.

Herzlich Willkommen zurück im Music-Biz jedenfalls !

Kay Markschies, 22.05.2008

 

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