Henrik Freischlader

House In The Woods

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 03.09.2012
Jahr: 2012
Stil: Blues Rock

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Henrik Freischlader Homepage



Redakteur(e):

Frank Ipach


Henrik Freischlader
House In The Woods, Cable Car Records, 2012
Henrik FreischladerVocals, Guitar
Theofilos FotiadisBass, Backing Vocals
Moritz FuhrhopHammond B-3, Electric Piano
Björn KrügerDrums, Backing Vocals
Produziert von: Henrik Freischlader Länge: 48 Min 37 Sek Medium: CD
01. House In The Woods06. Take The Blame
02. Sisters07. Haer Your Talking
03. Nowhere To Go08. Two Young Lovers
04. 199909. With The Flow
05. Breaking My Haert Again10. Won't You Help Me

Wann nimmt Eric Clapton endlich Notiz von Henrik Freischlader und lädt ihn zum nächsten "Crossroads Guitar Festival" ein? Nächstes Jahr vielleicht? Verdient hätte es unser aller deutscher Blues-Protagonist Freischlader allemal. Sein neues Werk "House In The Woods" setzt ohne große Umschweife dort ein, wo Henrik vergangenes Jahr mit "Still Frame Replay" aufhörte. Auch wenn Medienberichte uns glauben machen wollen, "House In The Woods" sei erstaunlicherweise ein lupenreines Rock-Album geworden, birgt es letztlich keine umwerfenden Neuigkeiten. Warum? Weil Freischlader und seine Band immer schon rocken konnten.

Den mehr oder weniger lupenreinen Blues bzw. Blues-Rock-Sound ließ Freischlader schon nach seinen zwei ersten Alben hinter sich. Mit "Recorded By Martin Meinschäfer" erweiterte er seinen Horizont schon in Richtung Rock, Funk und Pop. Ähnlich wagemutig und vor allen Dingen fast genau so arbeitsam und schöpferisch wie der amerikanische Saiten-König Joe Bonamassa, der momentan als Maß aller Dinge apostrophiert wird.

Henrik hat unterdessen sogar Zeit gefunden, zwei Alben für Layla Zoe und Tommy Schneller zu produzieren bzw. auch zu komponieren. Wobei das Tommy Schneller Album als hochgradig empfehlenswert einzustufen ist.

"House In The Woods", das nun wieder unter dem Namen HENRIK FREISCHLADER BAND firmiert, überzeugt indes einmal mehr mit dem guten und ausgewogenen Sound des Tonmeisters Martin Meinschäfer und stellt mit Henriks alten Weggefährten Moritz Fuhrhop (Orgel, E-Piano), Theofilos Fotiadis (Bass) und Drummer Björn Krüger das kaum zu toppende Gewinnerteam dieser Platte dar. Innerhalb von sechs Tagen 'Live-im-Studio' eingespielt und schließlich nur noch von einigen Overdubs in Sachen Backing-Vocals veredelt, strotzt "House In The Woods" nur so vor Energie. Die geballte Kraft der vier Instrumentalisten knallt durch die Decke und insbesondere Moritz Fuhrhop trägt mit seinen vielschichtigen Hammond B-3 und den an Danny Louis (GOV'T MULE) erinnernden E-Piano Verzerrungen einiges zum Gelingen der zehn Freischlader'schen Eigengewächse bei.

Klar, da wird natürlich gleich im Opener House In The Woods mächtig gerockt, doch in der Folge zeigt das R&B inspirierte Sisters gleich die Vielseitigkeit der Band auf, um sich mit dem Funky-Feeling von Nowhere To Go und seinem, einmal mehr von John Mayer beeinflussten Pop-Refrain nahtlos fortzusetzen.
Dass Freischlader ein gesegnetes Händchen für massentaugliche, aber völlig unpeinliche Balladen besitzt, erschließt sich dem Hörer zum wiederholten Male mit dem lieblich gezuckerten Breaking My Heart Again, das zudem mit einem höllisch gefühlvollen Gitarrensolo imponiert und Björn Krüger mit eindrucksvollem Drum-Sound präsentiert. So spannt sich der Reigen der wirklichen guten Songs über das wiederum hart rockende Take The Blame, dessen Atmosphäre an DEEP PURPLE'S Space Truckin' erinnert, weiter bis zum lasziv schwingendem Motto von With The Flow, das Henrik mit Zappa'scher Bass-Stimme einleitet. Den Höhepunkt des Ganzen erlebt der Hörer in Gestalt der achtminütigen Blues-Ballade Won't You Help Me, die sich majestätisch mit fliegenden Huh-Huh-Chören und Freischladers imponierend seelenvollem Gesang zu einer Größe aufschwingt, die schließlich von Henriks sattem, leicht jazz-inspiriertem Solo (Larry Carlton lässt grüßen) königlich geerdet wird.

Ein großartiges, in sich geschlossenes Album. Sozusagen eine Langspielplatte nach alter Väter Sitte. Zum immer-wieder-Hören. Zum Lauthören unterm Kopfhörer vor allen Dingen. Da muss man sich doch glatt fragen, ob nicht jemand jemanden kennt, der Eric Clapton kennt, um dem alten Gitarren-Gott mal Freischladers neue Platte rüberzuschieben. Damit das auch was wird mit dem "Crossroads Festival" nächstes Jahr.

Frank Ipach, 30.08.2012

 

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