Hellsingland Underground Madness & Grace, Killed By Records, 2010 |
Charlie Granberg | Vocals, Harmonica | |||
Mats Olsson | Guitars, Vocals | |||
Peter Henriksson | Guitars, Vocals | |||
Martin Karlsson | Bass | |||
Mathias Stensson | Piano, Organ | |||
Patrik Jansson | Drums, Percussion | |||
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01. The Spark That Never Dies | 07. Diabolic Greetings From The Wood | |||
02. Shuffle Day To Day | 08. Full Buck Moon | |||
03. Forever Damned | 09. Debauchery | |||
04. Vera | 10. A Short Time In The Sun | |||
05. Church Bells Through The Valley | 11. Poor Boy | |||
06. Stickin' With You | 12. Madness & Grace | |||
Charlie Granberg, Ideengeber der schwedischen Classic-Rock Combo HELLSINGLAND UNDERGROUND, die vor gut anderthalb Jahren mit ihrem Debutalbum nicht nur mich entzückten, bringt es in einem Interview ziemlich genau auf den Punkt: Das neue Album unterscheidet sich nicht wesentlich vom umjubelten Debut, es ist eben nicht die beste Platte, die sie je gemacht haben, sondern nur eine weitere Songsammlung der gleichen sechs Jungs, die sich vor ein paar Jahren aufmachten, Schweden und den Rest Europas mit Liedern, die den Spirit der Siebziger Jahre atmen, zu verwöhnen.
Mein lieber Charlie, so sehe ich das auch. Das neue Werk "Madness & Grace" ist weder besser noch schlechter als das alte, sondern einfach nur ein weiteres Mal ein ziemlich gelungenes Rockalbum mit eingängigen Gesangslinien, packenden Hooks und haufenweise hemdsärmeligen Gitarren, samt flammender Twin-Guitar-Intermezzi geworden. Das allzu süffige und möglicherweise auch etwas abgenutzte Etikett Southern-Rock hat Granberg inzwischen schon selbst ad adsurdum geführt, indem er den Band-Sound mit dem gewissen skandinavischen Augenzwinkern in Northern-Rock umtaufte und somit für andere schwedische Bands bereits als Vorlagengeber fungierte.
Klar doch, man hört immer noch die sogenannten Southern-Rock Einflüsse heraus, doch wie schon auf ihrem Erstling mischen HELLSINGLAND UNDERGROUND die Zutaten derart geschickt, dass eindeutige Zuweisungen zu den Trademark-Bands der 70's immer nur flackernde Momentaufnahmen bleiben: Northern-Rock eben, mit teilweise recht poplastigem Melodiengeflecht.
Dass die Jungs um Granberg wohl einen Haufen Spaß hatten, lässt sich auf "Madness & Grace" zu keine Sekunde überhören. Manchmal beschleicht einen fast das Gefühl, sie hätten es mit ihrer überschäumenden Lebensfreude ein wenig übertrieben (zuviel Schnaps und Pot?), die Hooklastigkeit ihrer Songs fast in einem herausfordernden Maße forciert, um dem Hörer ganz gezielt um den Bart zu streichen und um möglichem Radio-Airplay Vorschub zu leisten. Aber wer bin ich, dass ich diesen liebenswerten Schweden soviel Kalkül unterstelle. Manchmal reitet den Rezensenten eben der Teufel, insbesondere wenn er Songs wie Forever damned, Diabolic greetings from the wood und Full Buck Moon zu hören bekommt.