Andi Deris	Gesang
Michael Weikath	Gitarre
Sascha Gerstner	Gitarre
Markus Grosskopf	Bass
Dani Löble	Schlagzeug
Produziert von: Charlie Bauerfeind Länge: 61 Min 09 Sek Medium: CD
01. Heroes	08. Like Everybody Else
02. Battle's Won	09. Creatures In Heaven
03. My God-Given Right	10. If God Loves Rock 'n' Roll
04. Stay Crazy	11. Living On The Edge
05. Lost In America	12. Claws
06. Russian Roulé	13. You, Still Of War
07. The Swing Of A Fallen World

Das Standing als eine der absolut führenden deutschen wenn nicht gar europäischen Bands im Bereich Heavy Metal, das sich HELLOWEEN im Laufe ihrer Karriere aufgebaut haben, konnten auch die überwiegend eher durchschnittlichen Veröffentlichungen der jüngsten Vergangenheit nicht beschädigen. Dazu ist die Strahlkraft von Werken wie “Walls Of Jericho“ oder den ersten beiden “Keeper Of The Seven Keys“-Alben (der dritte Aufguss gehört zu den oben angedeuteten Durchschnitts-Werken) gehören auch nach knapp 30 Jahren zum Besten, was deutsche Metal-Bands abgeliefert haben und prägten damals eine Ära.

Aber wo stehen HELLOWEEN heute? Sind sie noch relevant oder nur eine Band, die Alben veröffentlicht, um anschließend wieder auf Tour die alten Hits spielen zu können? Zum Glück schwingt das Pendel bei “My God-Given Right“ wieder sehr eindeutig in die positive Richtung. Denn die Hit-Dichte hat sich hier doch wieder deutlich erhöht wie treibende Tracks der Marke Heroes, Battle’s Won, My God-Given Right, Lost In America, The Swing Of A Fallen World oder If God Loves Rock’n’Roll sowie eine gelungene Ballade wie Like Everybody Else beweisen.

Richtige Stinker haben es nicht aufs Album geschafft, aber Nummern wie Russian Roulé oder Living On The Edge sind vielleicht doch stellenweise ein wenig zu platt gereimt, zudem hätte das Album davon profitiert, ein wenig kürzer zu sein. Denn auf die Dauer sind es einfach zu viele ähnlich strukturierte Songs, die es auf das Album geschafft haben. Dabei mag einem jeden Hörer ein unterschiedlicher Song am besten gefallen, aber das ändert ja nichts an der Tatsache, dass ein wenig mehr Variabilität dem Songwriting nicht schaden würde.

Denn einen richtigen Nachfolger für Klassiker à la A Little Time, Future World, Eagle Fly Free, I Want Out oder Save Us sucht man wieder vergeblich. Dafür findet man aber ein paar starke Nummern und klasse Handwerk, denn insbesondere das Gitarren-Duo Michael Weikath/Sascha Gerstner zeigt bei den Soli ein paar wirklich feine Momente, so wie es auch K.K. Downing und Glenn Tipton bei JUDAS PRIEST taten oder Dave Murray und Adrian Smith es bei IRON MAIDEN noch tun. Und dass Andi Deris weiß, wie man eingängige Hooklines komponiert beweist er hier wieder einmal.

“My God-Given Right“ ist sicherlich eines der stärksten HELLOWEEN-Alben der Deris-Ära geworden. Die Band hat wieder einige eingängige aber dennoch hart rockende Kompositionen am Start, die sich bestimmt auch auf der kommenden Tournee gut in die Setlist integrieren werden. Nach so einem Album darf man die Hamburger Kürbisköpfe auf jeden Fall noch nicht zum alten Eisen zählen.