Heavy Water

Red Brick City

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 13.07.2021
Jahr: 2021
Stil: Hard Rock
Spiellänge: 34:06
Produzent: Seb & Biff Byford

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Plattenfirma: Silver Lining Music

Promotion: Netinfect


Redakteur(e):

Marc Langels


s. weitere Künstler zum Review:

Soundgarden

Glenn Hughes

The Dead Daisies

Deep Purple

Black Country Communion

U2

Titel
01. Solution
02. Turn To Black
03. Red Brick City
04. Tree In The Wind
05. Revolution
 
06. Personal Issue No. 1
07. Medicine Man
08. Follow This Moment
09. Now I‘m Home
10. Faith
Musiker Instrument
Seb Byford Gitarre & Gesang
Biff Byford Bass & Gesang
Tom Witts Schlagzeug
Dave Kemp Keyboards & Saxophon

Es ist ja durchaus nicht unüblich, dass Kinder einen ähnlichen (oder sogar den gleichen) Job ergreifen wie ihre Eltern. Wo das bei Anwälten, Ärzten oder Handwerkern bei einer gewissen Veranlagung auch sicherlich eine relativ naheliegende Entscheidung s ein mag, da ist es bei Musikern und anderen Künstlern sicherlich nicht ganz so einfach. Schließlich kann man keinen funktionierenden Betrieb oder eine laufende Praxis an die Tochter oder den Sohn „übergeben“, sondern hier muss eine eigene Marke oder Identität oder ein neuer guter Ruf aufgebaut werden. Dabei kann aber die tatkräftige Unterstützung der Eltern dann ja durchaus behilflich sein. So ähnlich läuft es wohl auch im Hause Byford, wo der junge Seb seinem berühmten Vater Peter, den Fans von SAXON besser bekannt als „Biff“, nacheifert – und nun beide zusammen als HEAVY WATER eine erste größere Duftmarke setzen.

Das Debüt des Vater & Sohn-Projekts hört auf den Titel “Red Brick City“ und präsentiert uns in zehn Kapiteln das, was Byford Senior und Junior musikalisch verbindet. Und das ist eben nicht unbedingt die New Wave of British Heavy Metal, für die ja Biff mit seiner Band von Beginn der Bewegung an mit stilprägend steht. Vielmehr bekommt man hier eine recht bunte Rock-Mischung geboten, von traditionellen Metal-Anklängen bis hin zu eher Alternative Rock geprägten Sounds. Und die nächste Überraschung für alle SAXON-Anhäger dürfte sein, dass Biff nicht konstant den Lead-Gesang übernimmt, sondern sich eher als zweite Stimme einbringt und zudem noch den Bass beisteuert. Komplettiert wird das Projekt von Drummer Tom Witts, der zusammen mit Seb in der Band NAKED SIX spielt und auf dem letzten SAXON-Album “Thunderbolt“ auch schon mal ein paar Gast-Vocals beigesteuert hatte. Als Vierter im Bunde ist Dave Kemp mit dabei, der die Keyboard-Sounds und zudem noch Saxophon-Klänge beisteuerte.

Foto Credit: Steph Byford

Den Auftakt macht dabei Solution, das mit seinem tonnenschweren Riff daherkommt, als ob es auch prima zu SOUNDGARDEN gepasst hätte. Der Doppel-Gesang von Seb und Biff passt ganz hervorragend und gibt dem Song ein ganz eigenes Feeling. Das folgende Turn To Black ist hingegen dann etwas Alternative Rock-lastiger und hätte in dieser Form auch ganz gut auf das Solo-Album von Byford Sr. gepasst. Der Titelsong bietet wieder doomigen Sound und Seb zeigt, dass er nicht nur als Gitarrist sondern auch als Sänger einiges zu bieten hat. Und Biff klingt hier in seiner Passage eher wie Glenn Hughes (THE DEAD DAISIES, Ex-DEEP PURPLE, -BLACK COUNTRY COMMUNION); das ergibt einen ganz neuen Hör-Eindruck nach mehr als 40 Jahren im Geschäft.

Das sehr atmosphärische Tree In The Wind gibt dem Hörer dann erstmals die Möglichkeit, kurz zu entspannen. Dabei erinnert das Ganze dann auch wegen der wirklich guten Gesangsleistung von Seb ein wenig an eine U2-Nummer wie etwa One. Das folgende Revolution ist hingegen ein nachdrücklicher und auch musikalisch eindringlicher Aufschrei gegen Umweltverschmutzung und -zerstörung. In Personal Issue No. 1 kann man dann wieder modernere britische Alternative Rock-Acts wie etwa FEEDER als Einfluss beim Songwriting ausmachen, während bei Medicine Man eher ein mächtiger Heavy Blues Pate stand. Anschließend gewährt Follow This Moment wieder einen ruhigeren Moment, an dessen Ende dann Kemp zu einem Saxophon-Solo ansetzt. Now I‘m Home und Faith lassen das Album erneut Blues-basiert und mit einem leichten funkigen Einschlag ausklingen.

HEAVY WATER haben mit “Red Brick City“ ein äußerst abwechslungsreiches und kurzweiliges Debüt vorgelegt. Dabei lässt die Qualität der Komposition allerdings gegen Ende hin ein Stück weit nach. Aber die ersten sieben Songs etwa machen richtig viel Laune und zeigen eine musikalische Seite auch an Biff Byford, die man in Stück weit auf seinem Solo-Debüt im vergangenen Jahr schon gesehen hatte. Aber insgesamt bekommt man den Eindruck, dass dies hier eher die musikalische Grundausrichtung des jüngeren Byfords ist. Insgesamt ist es eben zu heterogen, um durchgängig überzeugen zu können. Aber es hat eben auch genügend gute Songs zu bieten, um als gelungenes Debüt eingeordnet werden zu können.

 

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