Die Corona-Pandemie mag in den Augen vieler vorbei sein (auch wenn uns Subtypen des Virus wohl noch länger beschäftigen werden), aber das bedeutet nicht, dass damit auch das Ende für einige im Lockdown begonnene Projekte einhergehen muss. Das haben sich zumindest offenbar SAXON-Frontmann Biff Byford und sein Sohn Seb gedacht, die dem Debüt ihrer Zusammenarbeit HEAVY WATER, "Red Brick City", nun in Form von "Dreams Of Yesterday" ein zweites Album folgen lassen.

Dabei ist eine Scheibe herausgekommen, die zum einen sehr modernen Heavy Rock (der hymnische Titelsong) bietet, aber auch musikalische Anleihen bei Bands wie ALICE IN CHAINS (etwa in Castaway) oder SOUNDGARDEN (How Much Can You Take, Never Love Again) aufweist. Auf der anderen Seite erinnert eine Kompositionen wie Shadows Of Life etwas an LED ZEPPELIN oder moderne Epigonen wie GRETA VAN FLEET oder WOLFMOTHER. Don't Take It For Granted hat einen modernen QUEENS OF THE STONE AGE-Vibe. Und Alternative-Rock mit einem gewissen THE HIVES-Einfluss gibt es etwa bei Another Day, Be My Saviour oder Chain Reaction.

Die Schwäche des Albums ist daher ein wenig, dass es zusammengewürfelt klingt. Biff und Seb Byford finden hier keinen typischen HEAVY WATER-Sound, das ALbum beginnt mit Heavy Rock und wandelt sich dann immer mehr zu Alternative Sounds. Die Stücke sind für sich betrachtet durchaus gelungen und haben teilweise echten Ohrwurm-Charakter, aber ein zusammenhängendes Album ist es eben nicht geworden (vielleicht ein wenig gegen Ende, wenn die Alternative Rock-Sounds übernehmen), eher eine Art Rock-Radio in CD-Form. Da gefiel mir das Debüt irgendwie besser.