Headrush Headrush, Frontiers Records, 2005 |
Roberto Tiranti | Vocals, Alle Instrumente | |||
Alessandro De Rosso | Guitars, Keyboards, Programming | |||
Mauro Castellani | Bass | |||
Dave Fini | Drums | |||
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1. My world | 7. Catch 22 | |||
2. Not just anyone | 8. Silence | |||
3. Fooling myself again | 9. Young | |||
4. Ordinary man | 10. Change my life | |||
5. All in a crime | 11. Get off the dime | |||
6. What's yours is mine... | 12. 'til I know | |||
Alex De Rosso ist schon ein ziemlich umtriebiger Bursche mit leichtem Hang zum Workaholic. Gerade erst war er auf dem eher lauen SHADOWS FADE-Album zu hören, wo er sich aber zugegebenermaßen auch nicht sonderlich verausgaben musste. Bei DOKKEN werden die Dienste des Gitarristen derzeit auch nicht mehr benötigt, also ist genug Zeit für ein weiteres Projekt.
Zusammen mit LABYRINTH-Sänger Roberto Tiranti aka Robert Tyrant (entschuldigt, wenn ich bei dem Pseudonym unweigerlich grinsen muss) hat er HEADRUSH aus der Taufe gehoben und weil die Band durch die Bank aus italienischen Landsleuten besteht, ist der gute Alex auch wieder zu seinem Geburtsnamen Alessandro zurückgekehrt.
HEADRUSH ist unüberhörbar die Spielwiese eines versierten Gitarristen, auf der sich dieser nach Herzenslust austoben kann. Alessandro experimentiert mit unterschiedlichsten Gitarrensounds, entwickelt streckenweise ziemlich komplexe und abgefahrene Leads und Riffkombinationen, was das Songmaterial zwar nicht unbedingt eingängiger macht, aber dafür mit unzähligen Spannungsmomenten durchsetzt.
Damit durchbrechen HEADRUSH sämtliche gängige Melodic Rock-Konventionen und isolieren sich aus einer Szene, in der die Band mit etwas weniger extravaganten Gitarrenpassagen als einer der härteren Vertreter durchaus ihren Platz gefunden hätte.
Um jedoch Aufnahme in elitäre Progressiv-Rock- oder -Metal-Zirkel zu finden, geht die Band mit ihren konventionellen Songstrukturen dann allerdings nicht weit genug. Was nun, HEADRUSH?
Am besten lehnt ihr euch einfach genüsslich zurück und beobachtet, wie sich die selbsternannten Gralshüter des Schubladendenkens in die Wolle kriegen. Dabei könnt ihr euch diebisch darüber freuen, ein unterhaltsames, eigenständiges Album geschaffen zu haben, das weit aus der Masse der Neuerscheinungen herausragt, das natürlich polarisiert, aber über das gesprochen wird.