Hayes Carll

What It Is

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 29.01.2019
Jahr: 2019
Stil: Americana
Spiellänge: 38:20
Produzent: Brad Jones, Allison Moorer

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Plattenfirma: Dualtone Records

Promotion: Oktober Promotion


Redakteur(e):

Holger Müller


s. weitere Künstler zum Review:

Allison Moorer

Ray Wylie Hubbard

Johnny Cash

Calexico

Titel
01. None`ya
02. Times Like These
03. Things You Don’t Wanna Know
04. If I May Be So Bold
05. Jesus And Elvis
06. American Dream
 
07. Be There
08. Beautiful Thing
09. What It Is
10. Fragile Man
11. Wild Pointy Finger
12. I Will Stay
Musiker Instrument
Hayes Carll Vocals, Guitars

Ein neues Album von Hayes Carll ist wie ein Abendessen mit guten Freunden beim Lieblingsitaliener, den man viel zu lange nicht mehr aufgesucht hat. Dass es toll schmeckt, weiß man schon vorher, aber welche Spezialitäten werden heute auf der Tageskarte sein? Was immer es ist, am besten ist es, gleich noch einen Extra-Gang zu bestellen. Wer weiß schon, wie lange es dauert, bis man das nächste Mal vorbeikommt…

Und deshalb läuft „What It Is“, das sechste Album des langen Texaners, gleich mal auf Dauerbetrieb im Player. Wer sonst hat das weite Americana-Feld derzeit auch so gut bestellt, wie Hayes Carll?

Waren seine bisherigen Platten eher einer bestimmten Stimmung untergeordnet – „Lovers And Leavers“ mit vielen „slow and sad songs“, „KMAG YOYO“ ein Rock-Album, „Trouble In Mind“ der klassische Songwriter - zeigt „What It Is“ nun die ganze Bandbreite des Sängers mit der lakonischen Stimme. Etwas Rockabilly mit Louisiana-Einschlag gefällig? Times Like These bringt, Fiddle-beschwingt, jeden Schuppen zum Tanzen. Eine Verbeugung vor Johnny Cash und Ray Wylie Hubbard gleichermaßen?

If I May Be So Bold hat den dafür benötigten knochentrockenen Beat und einen walking-bass, der meilenweit geht. Eine Prise Straßen-Troubadour, der jeden auch noch so wenig befahrenen Highway zwischen San Francisco und New Orleans kennt? Besser als American Dream geht es nicht.

„What It Is“ – der Titel ist Programm. Scheidung überwunden, frisch verliebt (und verlobt mit Allison Moorer) will der Texaner das Leben offenbar genießen, ohne dabei leichtfüßig zu werden. Die Narben sind da, aber was soll’s. „You look like a tragedy, that just hasn’t happened yet“, singt er auf Be There. Und genau diese Frau will er, weil es halt so gut passt zu seiner Biografie. „I’ve been on a losing street and I’m trying to forget“. Aber es ist kein Trauerwalzer, keine Melancholie hier. Hayes Carll will einfach nur den Augenblick genießen, egal wo und wie. „I want to dig in, so this life doesn’t just pass me by“, sagt er. Und deshalb steht der Titeltrack, fröhlich auf einem Banjo tanzend, auch für das gesamte Album: „What it was, is gone forever. What it could be, God only knows. What it is, is right here in front of me. And I’m not letting go…“

Bleiben noch ein paar sehr gelungene Experimente mit einer für Carll untypischen Küche. Fragile Men könnte aus der düsteren Wüstenbar stammen, in der Howie Gelb regelmäßig gesichtet wird und CALEXICO ihren Anfang nahmen. Wild Pointy Finger ist ein Bastard aus klassischem Country-Blues und Rock-Riff. Aber am liebsten mag man den Texaner halt doch, wenn er seine besten, bewährten Rezepte auftischt: „Jesus and Elvis, painted on velvet, hangin‘ at the bar here every night“. Und die Gäste bestellen wehmütig einen weiteren Whisky und lauschen ergriffen zu Fiddle, Piano und sanften Bläsern, wie es um den „King of Kings“ und dem „King of Rock’n Roll“ denn so steht…

 

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