Hawk Eyes Everything Is Fine, Drakkar Records, 2016 |
Paul Astick | Gesang & Gitarre | |||
Robert Stephens | Gitarre | |||
Ryan Clark | Bass | |||
John MacKenzie | Schlagzeug | |||
Gastmusiker | ||||
Andy Hawkins | E-Bow & Gitarre | |||
Steve Wilson | Schlagzeug | |||
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01. The Trap | 07. Terribly Quelled | |||
02. The Ambassador | 08. Night Music | |||
03. Die Trying | 09. I Never Lose | |||
04. Permission | 10. Everything Is Fine | |||
05. The Ballad Of Michael McGlue | 11. Enemies | |||
06. More Than A Million | 12. TFF | |||
Aus Leeds stammt die Band HAWK EYES, die 2005 gegründet wurde und nun mit “Everything Is Fine“ ihr drittes Album vorlegt, das in ihrer britischen Heimat bereits im vergangenen Jahr (allerdings mit einem anderen Artwork) erschien und dort in der Fachpresse teilweise für euphorische Kritiken sorgte. So vergab das Magazin Kerrang gleich fünf seiner begehrten K’s und urteilte: „If they aren’t on your radar yet, your radar is rubbish.” Dank Drakkar Records kommt das Album nun auch in Deutschland auf den Markt und wir konnten uns vorab schon mal ein Bild von der Scheibe machen.
Dabei fällt im Vergleich zum Vorgänger “Ideas“ (unser Radar war nämlich nicht ganz so schrottig wie Kerrang wohl denken möchte) auf, dass die Kompositionen stellenweise ein gutes Stück eingängiger ausgefallen sind als noch auf dem Vorgänger “Ideas“. Das beste Beispiel ist dafür der Opener The Trap, aber auch das abschließenden TFF geht flott ins Ohr. Zwischenzeitlich erinnern Stücke wie The Ballad Of Michael McGlue oder More Than A Million auch an die härtere Seite der FOO FIGHTERS. Ein Stück weit dürfte die Eingängigkeit der Songs aber auch daher rühren, dass die Kompositionen hier ein Stück weit gradliniger ausgefallen sind.
Denn auch auf “Everything Is Fine“ zeigen die HAWK EYES wieder die von ihnen bislang gewohnte kompromisslose Härte, die Kerrang so schön als „noise“ umschreibt. Und so meint man nach wie zwischendurch mal die Großmeister des „noise“ – die MELVINS – bei den HAWK EYES durchrumpeln zu hören. Zum Beispiel bei The Ambassador, das mit einem feinen punkigen Einschlag daher kommt. Allerdings hat die Band diese Songs deutlich zurückgefahren und setzt diese Härte deutlich dosierter ein als bislang.
Fans, die die HAWK EYES bisher vor allen Dingen wegen ihrer stellenweise kompromisslosen Heftigkeit – ich denke da nur mal an Milk Hog vom Vorgänger – gemocht haben, die werden vielleicht ein wenig Probleme mit der neuen Ausrichtung haben. Die Band hat ihre musikalische Bandbreite auf “Everything Is Fine“ auf jeden Fall erweitert und bei den Liedern etwas mehr auf klare musikalische Ideen Wert gelegt. Damit dürften natürlich auch mehr Hörer Zugang zu der Band bekommen, die von der Ruppigkeit mancher Stücke bisher abgeschreckt wurden. Insofern ist es für die Band wohl ein Schritt in die richtige Richtung.