Titel |
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01. Where Were You |
02. It Takes Forever |
03. Sleepwalker |
04. Disaster |
05. Rock This Town |
06. The Valley |
07. Give It Away |
08. The Less You Know (The Better It Feels) |
09. Loose Ends |
10. Revolver |
11. Apathy |
Musiker | Instrument |
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Marc Bouffe | Vocals & Guitar |
Marco Naef | Bass |
Dominique Destraz | Drums |
Auch die HATHORS aus Winterthur wurden von der Corona-Pandemie ausgebremst. So erscheint ihr viertes Album „Grief. Roses & Gasoline“ einen guten Monat später als eigentlich geplant. Entsprechend der allgemeinen Situation ist es natürlich auch erst einmal unmöglich, die neuen Songs angemessen live abzufeiern, dabei hätten die das durchaus verdient. Denn das Schweizer Trio hat eine durchaus beachtliche Wandlung vom leicht sperrigen Noiseact zum wandlungsfähigen Kraftpaket, das zwischen Altenative, Post Grunge und Psychedelic Stoner pendelt, hingelegt.
Schon der Opener Where Were You grüßt als eingängiger, leicht angepunkter Rocker, bevor It Takes Forever mit einem enorm lässigen Groove überzeugt, der aber auch die klangliche Vollfettstufe erreicht. Der Roadrunner Pop von Sleepwalker wird abgelöst durch Disaster, das wirkt, als wäre es in den 90ern in einem Proberaum in Seattle vergessen worden.
Nach dem kleinen Corehappen Rock This Town warten die HATHORS mit The Valley mit einem soliden Rocker auf, der (hoffentlich bald wieder) jeden kleinen Klub zwischen St. Gallen und Winterthur zum Kochen bringt. Give It Away ist schnell, hart und schräg, während The Less You Know gepflegten Alternativerock offeriert. Das an Stonerpunk gemahnende Loose Ends mündet in Revolver, das als düstere Americana-Anmutung beginnt und dann zum Refrain hin breitwandig auffährt. Zum Abschluss gibt es mit Apathy noch ein munter tanzbares Stückchen Indierock.
Den HATHORS gelingt auf ihrem neuen Album wirklich gut die Balance zwischen den Welten: nicht zu sperrig, um gut genug ins Ohr zu gehen, aber auch nicht zu glatt gebügelt, um in Beliebigkeit abzutauchen. Dafür sorgen schon die noch ordentlich vorhandenen Ecken und Kanten in der Perfomance, der Aufnahme und den Vocals von Marc Bouffe. Da kann man nur hoffen, dass die Drei aus Winterthur trotz des verspäteten Starts gut in die Spur kommen und die ihnen gebührende Beachtung für dieses überaus gelungene Album ernten dürfen.