Hartmann Hands On The Wheel, Pride And Joy Music, 2018 |
Oliver Hartmann | Gesang & Gitarre | |||
Mario Reck | Gitarre | |||
Armin Donderer | Bass | |||
Markus Kullmann | Schlagzeug | |||
Gastmusiker | ||||
Eric Martin | Gesang | |||
Jimmy Kresic | Keyboards | |||
Julia & Sophia Vardigans | Flöte & Fidel | |||
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01. Don't Want Back Down | 07. The Harder They Come | |||
02. Your Best Excuse | 08. Dream World | |||
03. Cold As Stone | 09. I Remember | |||
04. Simple Man (feat. Eric Martin) | 10. Lost In Translation | |||
05. Last Plane Out | 11. The Sky Is Falling | |||
06. Soulmates | 12. Heart Of Gold | |||
Oliver Hartmann ist fast schon so etwas wie ein Urgestein der deutschen Rock- und Metal-Szene. Zuerst bekannt wurde er als Sänger der Band AT VANCE, die er 2003 nach vier Alben verließ. In letzter Zeit fiel er den Rock-Fans zumeist wohl als multitalentierter Sidekick auf, zumeist bei AVANTASIA. Daneben ist er auch in der sehr erfolgreichen PINK FLOYD-Tribute Band ECHOES und immer mal wieder bei dem Projekt ROCK MEETS CLASSIC aktiv. Was darüber zumeist in Vergessenheit gerät, dass ist der Umstand, dass Hartmann auch mit seiner nach ihm benannten Band schon seit 2005 mehrere hervorragende Solo-Alben aufgelegt hat. Das bislang jüngste davon, “Shadows & Silhouettes“ erschien vor zwei Jahren – nun melden sich HARTMANN mit “Hands On The Wheel“ erneut zu Wort.
Die Scheibe bietet wieder zwölf Songs und etwas mehr als eine Stunde feinsten Rock, der zwischen den Polen AOR und klassischer Heavy Rock nahezu alles abdeckt. Geeint werden sie von der wandelbaren aber unverwechselbaren Stimme Hartmanns und dem feinen Gespür für einprägsamen Melodien sowohl im Gesang als auch bei den Gitarren. Bei der fast schon Country- und Folk-beeinflussten Nummer Simple Man, bekommt Frontmann Hartmann zudem prominente, stimmliche Unterstützung durch MR. BIG-Frontmann Eric Martin, was den ohnehin schon sehr gelungenen Song zusätzlich veredelt.
Aber einige der größten Perlen der Scheibe haben HARTMANN nicht an den Anfang gestellt, sondern einfach mittendrin "versteckt". Das ist zum einen die Gänsehaut- und Pop-Radio-affine Ballade Soulmates mit einem tollen GItarren-Solo und zudem die sehr knackige Heavy Rock-Nummer The Harder They Come, die auch zu einer Band wie THE DEAD DAISIES ganz hervorragend gepasst hätte. Hinzu gesellt sich gegen Ende der Scheibe das nicht minder exzellente The Sky Is Falling und perfekt ist das Hit-Triumvirat. Diese stechen dann aber schon aus dem ansonsten auf einem durchgängig guten Niveau liegenden Songs heraus.
Im Vergleich zu diesen Highlights fällt das übrige Material in der Gesamt-Wahrnehmung der Scheibe leider ein wenig ab. Das ist aber insbesondere gegenüber Nummern wie dem Opener, Don't Want Back Down, dem leicht MAGNUM-mäßigen Dream World oder auch I Remember sowie dem schleppend-groovenden Lost In Translation ungerecht und sollte nur als Auszeichnung für die erstgenannten Songs betrachtet werden. Aber auch diesen erwähnten Nummern, sollten interessierte Hörer ihre ungeteilte Aufmerksamkeit widmen.
HARTMANN haben mit "Hands On The Wheel" ein Album für alle Fans des abwechslungsreichen, melodiösen Hard Rock geschaffen, das mit allen internationalen Konkurrenzprodukten wie etwa den Solo-Scheiben von Danny Vaughn (Sänger von TYKETTO) mühelos mithalten kann und diese - aus meiner Sicht - sogar zumeist übertrifft. HIer passt wirklich so ziemlich einfach alles. Vom exzellenten Sound bis hin zu den packenden Kompositionen - und dass Hartmann als Sänger und GItarrist zur nationalen Spitze gehört, das weiß man ja ohnehin schon länger. Es ist höchste Zeit, dass das auch die breite Masse endlich merkt.