Harry Manx

Mantras For Madmen

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 09.01.2005
Jahr: 2005

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Redakteur(e):

Frank Ipach


Harry Manx
Mantras For Madmen, Dog My Cat Records, 2005
Harry Manx Vocals, Lap Slide Guitar, Mohan Veena, Tamboura, Banjo
John Reischman Mandolin
Niel Golden Tabla, Bells
Billy Mendoza Bass
Geoff Hicks Drums
Steve Marriner Harmonica
Emily Braden, Linda Kidder, Joani Bye, Helen Davis Vocals, Background Vocals
Produziert von: Jordy Sharp Länge: 46 Min 14 Sek Medium: CD
1. Where Fools Die7. Afghani Raga
2. San Diego-Tijuana 8. It Makes No Difference
3. The Point Of Purchase9. Don't Take His Name Away
4. Never The Twain10. It Takes A Tear
5. A Single Spark11. Nothing Fails Like Success
6. Your Sweet Name 12. Talkin' Turban

Harry Manx, der ursprünglich von der englischen Isle Of Man stammt und nun in Kanada residiert, lässt uns die Vorzüge der allumgreifenden Globalisierung mal auf angenehme Weise spüren, indem er seine langjährigen Europa-Reisen und insbesondere sein fünfjähriges Studium indischer Musik in aufregende Töne zu giessen versteht.
Die profunden Kenntnisse indischer Musik brachte ihm niemand Geringerer als Vishwa Mohan Bhatt bei, der mit Ry Cooder schon einen Grammy für das '93-er Album "Meeting By The River" einheimste. Ein eigens von Mohan Bhatt konzipiertes Instrument, die Mohan Veena, einem Hybrid aus Gitarre und Sitar, welches mit einem Metall-Slide bespielt wird, ermöglicht es dem Saitenkünstler Manx, seine indischen Visionen mit der aus Blues und Folk geerdeteten Bodenständigkeit seiner Kompositionen zu verknüpfen.

Dies alles klingt keineswegs aufgesetzt, und leidet mitnichten an einer zu krassen Ausrichtung gen Indien, die ja unter Umständen zu Berührungsängsten führen könnte, sondern klingt unter den Fingern Harry Manx' wie eine tongewordene Liebesheirat. Die gelegentlich aufkreuzenden Tablas und Tamboura fügen sich subtil ins Gesamtbild ein und vervollständigen den Eindruck einer gelungenen Allianz. Alles klingt wohlgeformt und wird mit lässiger Eleganz dargereicht. Manx' Zitat aus dem Booklet unterstreicht Harrys tiefempfundene Ambition: 'The way I see it, Blues is like the earth and Indian Music is like the heavens. What I do is find the balance between the two.'

Das Bemerkenswerte an "Mantras For Madmen", Manx' sechsten Album in fünf Jahren, ist, wie gesagt, die absolute Wurzelnähe des Interpreten, der seine Blues- und Folkvergangenheit niemals verschweigt, sondern alles sehr offenherzig zur Schau trägt. Harrys raue Stimme, die mit bluesig-kantigem Unterton daherkommt und an eine Mischung aus Robbie Robertson und J.J. Cale erinnert, trägt schlaue und reich bebilderte Texte vor, die auch schon mal mit philosophischen Ideen spielen. Ironischerweise stammen die beiden Cover-Nummern von J.J. Cale (San Diego-Tijuana) und Robbie Robertson. Wobei das im Original von Rick Danko gesungene THE BAND-Stück It makes no difference wohl auf immer und ewig unereicht bleibt.
Auffällig wirken auch die prägnant gesetzten weiblichen Backing-Vocals in Songs wie A single spark oder Where fools die, die in dieser fein säuberlichen und hochtransparenten Produktion von Jordy Sharp, neben all den anderen Könnern an verschiedenen Saiten-und-Schlaginstrumenten, ihren gut gewählten Platz finden.

"Mantras For Madmen" klingt wie ein gelungener Streifzug durch zwei Musikkulturen, wobei das Indische hier stets nur als pikantes Gewürz fungiert und niemals aufdringlich wird. Und durch die Verwendung der aussergewöhnlichen Mohan Veena lässt Manx einige Oasen in unseren vertrockneten Hörgewohnheiten entspringen. Empfehlenswert.

Frank Ipach, 09.01.2005

 

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