Harmful Sis Masis, NOIS-O-LUTION Records, 2005 |
Aren Emirze | Guitars, Vocals | |||
Chris Aidonopoulos | Bass | |||
Nico Heimann | Drums | |||
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1. Sis | 8. Tempted To Complete | |||
2. Art Of Rebellion | 9. Ler | |||
3. Interiors | 10. What You Will Find Is | |||
4. Chance | 11. Another Useless Try | |||
5. Sadness | 12. The Dredge | |||
6. Obsessed | 13. Drown | |||
7. Day By Day | 14. Masis | |||
Die erste Überraschung ist das Cover. Wirkten diese bei den früheren Scheiben von HARMFUL eher unterkühlt und technisiert, so kommt "Sis Masis" (was im übrigen armenisch ist und "kleiner Berg, großer Berg" bedeutet, zugleich ein Synonym für den Ararat ist) im feinen Nois-O-lution-Digipack regelrecht popig bis psychedelisch daher. Und das ganze spiegelt sich auch in der Musik wieder. Produziert vom BLACKMAIL-Gitarrenzauberer Kurt Ebelhäuser, haben sich HARMFUL tatsächlich dem Pop geöffnet, es gibt sogar zartgliedrige Passagen und deutlich spürbare orientalische Einflüsse, was neben dem Albumtitel darauf hindeutet, dass sich Aren Emirze seinen Wurzeln zugewendet hat.
Und diese überraschende Vielfalt kommt HARMFUL sehr zugute, bleibt man doch gleichzeitig den eigenen Stärken treu, die da sind eine unvergleichliche Effektivität, eine hierzulande ihresgleichen suchende druckvolle Kompaktheit, ein unbezwingbarer Groove und ein traumwandlerisches Teamplay einer zusammengewachsenen Einheit. Diese typischen HARMFUL-Tugenden plus die hinzugewonnene Öffnung für neue Einflüsse, frische Spiel- und Experimentierfreude und ein spürbar reiferes Songwriting ergeben den bisherigen Höhepunkt im Schaffen des Trios aus dem Großraum Frankfurt.
Da kann nun sicherlich niemand mehr die Band als deutsche Ausgabe von HELMET oder PRONG abtun, mit den neu gewonnenen Qualitäten sollten sich HARMFUL endlich einmal zahlreiche neue Fans auftun, zumal man nun auch in Sachen Label in guten Händen befindlich ist (was ja in der Vergangenheit nicht immer der Fall war). Es wäre dieser Band schon lange zu wünschen, hat sie doch über Jahre hinweg das Fähnlein des harten Alternativerock hochgehalten, wobei man sicherlich manchmal etwas zwischen den Stühlen saß (für die einen zu hart und für die Metaller zu indiemäßig). Aber mit dem vorliegenden hervorragenden siebten Album "Sis Masis" ist HARMFUL die Versöhnung von Härte, Melodie und Groove gelungen.
Ganz klar eine Scheibe für den kommenden Jahresrückblick