Berlin, Kato, 26.03.2005 | |
| |
Den Anfang machten GENEPOOL, wieder mit Christian von den ROSTOCK VAMPIRES als Sänger, was ja durchaus passend ist, galten doch schon die VAMPIRES als deutsche Ausgabe der MISFITS. Und stilistisch sind GENEPOOL da ja nicht allzu weit entfernt. | |
| |
Aber nachdem bei GENEPOOL ja ausschließlich Profis am Werk sind, ließ man sich nicht wesentlich beeindrucken. Drummer Kolja meinte dann später zu mir auch nur, so sei das eben in Berlin. Der Hauptstädter an sich läßt sich seine Gefühle wohl nicht so schnell anmerken, haha. Jedenfalls wird GENEPOOL noch vor deutlich mehr und deutlich aktiveren Leuten spielen dürfen (was zum Teil ja auch schon geschehen ist), die Songs und die Band haben es verdient. | |
| |
Dann kam für HARMFUL der spannende Moment: Würde das neue Material die Live-Feuertaufe bestehen? Auch für diejenigen, die das fabelhafte Teil "Sis Masis" schon kannten, war es spannend zu sehen, wie sich die deutlich zugänglicheren neuen Songs on stage bewähren würden können. Natürlich waren irgendwelche Bedenken (sofern überhaupt ernsthaft vorhanden) ruckzuck wie weggefegt. HARMFUL anno 2005 präsentieren sich so stark wie nie zuvor, lebendig und vital, eingängiger und doch gewohnt hart, mit dem Mut zum schon geradezu poppigen aber natürlich der ungebrochenen Lust am großen Liveknüppel. Mit dem Intro Sis und entsprechenden deutlichen Ansagen von Aren in Richtung des Schicksal des armenischen Volkes war dann auch der Bezug zu den persönlichen Wurzeln hergestellt. Und Art Of Rebellion geht natürlich ab wie Schmidts Katze. Ein wie in Stein gemeißelter Song, der sich sofort unauslöschlich in jeder halbwegs musikalisch ausgerichteten Hirnwindung festsetzt. Sehr schön gelang auch Interiors und natürlich gab es auch einiges an älterem Material. Besonders beeindruckend finde ich Tempted To Complete, ein richtiger emotionaler Hochprozenter und natürlich auch den Klassiker I Remember You. Auch nicht fehlen durfte als Zugabe die HARMFUL Industrialhymne vom Fließband. | |
| |
Insgesamt ein etwas kürzerer Auftritt als Probelauf für die frischen Songs, der deutlich Lust auf mehr machte. Man kann nur jedem, der halbwegs an gitarrenorientiertem Rock interessiert ist empfehlen, sich HARMFUL auf der ausgedehnten "Sis Masis"-Tour mindestens einmal anzusehen - die Jungs sind ausgiebig unterwegs und bestimmt irgendwann einmal in der Nähe. Leider war auch hier das Berliner Publikum ein wenig zu zurückhaltend, wo doch eindeutige Begeisterung angebracht war. Immerhin war das Feedback, wenn man sich nachher umhörte, uneingeschränkt positiv in Bezug auf die "neuen" HARMFUL. Irgendwie habe ich im Gespür, daß da noch einiges abgeht mit dem hessischen Trio. |