Hank Shizzoe Live At The Blue Rose Christmas Party 2010, Blue Rose Records, 2011 |
Hank Shizzoe | Guitar, Vocals | |||
Felix Müller | Bass, Vocals | |||
Christoph Beck | Drums, Vocals | |||
| ||||
01. Shape I'm In | 06. Oh So Near | |||
02. Arrows Through My heart | 07. Caught Asleep | |||
03. Mrs Hippy | 08. Southern Movements | |||
04. When A Guy Gets Boobs | 09. I Still Want You | |||
05. Hey Now Say Now | 10. Prettyhead | |||
Da sind die Erinnerungen an die Blue Rose X-Mas Party 2011 noch längst nicht verblasst, da werden sie mit der Hank Shizzoe Weihnachtskonzertplatte aus dem Jahre 2010 erneut befeuert. Berlin im Dezember 2011 war schön, Heilbronn 2010 muss aber auch verdammt gut gewesen sein. Denn was der Schweizer Hank Shizzoe und seine beiden Mitstreiter an Bass (Felix Müller) und Schlagzeug (Christoph Beck) hier im 'Bürgerhaus Böckingen' abliefern zeugt von allererster Klasse.
Dem einschlägigen Roots-Rock Fan dürfte Hank Shizzoe als Speerspitze der kontinentalen Top-Gitarristen wohl bekannt sein, dass er aber 'live in concert' so ein Feuerwerk abzubrennen vermag, dürfte nicht allen geläufig sein. Im traditionellen Trio-Format angetreten, rockt das Dreigestirn so wie man es von einer reduzierten Blues-Rock/Boogie Truppe erwartet: heftig, direkt, schmutzig und kompromisslos, mit kleinen Verschnaufpausen versteht sich. Aber alles in allem machen die drei Herren keine Gefangenen.
Shizzoes Slide-Gitarre kreischt und röhrt, dass es eine Freude ist, übernimmt selbstbewusst die alleinige Hauptrolle, füllt diese aber auch kongenial aus. In Europa kann man Slide-Gitarristen, die mit Shizzoe auf Augenhöhe agieren wohl mit der Lupe suchen. Da mischt sich der schwer talentierte Eidgenosse tatsächlich verschmitzt in die Riege solcher Kapazitäten wie David Lindley und Sonny Landreth. Dass der Gesang, sowohl Lead- als auch Backing-Vocals manchmal etwas wackelig wirken, fällt angesichts der sonstigen Power kaum ins Gewicht. Im Live-Kontext vor Ort wird das wohl kaum aufgefallen sein.
Die Setlist besteht aus einigen stimmungsvollen Coversongs (Archangels, David Lindley, ZZ Top), ansonsten regiert zünftiges Eigengebräu, dass im Zuge der knapp sechzig Minuten für reichlich Dampf unterm Kessel sorgt. Ein Live-Dokument, das Spass macht (bei hoher Lautstärke erst recht) und beweist, dass sich ein Besuch auf der Blue Rose X-Mas Party immer lohnt.