Hammerfall Crimson thunder, Nuclear Blast, 2002 |
Joacim Cans | Vocals | |||
Oscar Dronjak | Guitar | |||
Stefan Elmgren | Guitar | |||
Magnus Rosen | Bass | |||
Anders Johansson | Drums | |||
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1. Riders on the storm | 7. Dreams come true | |||
2. Hearts on fire | 8. Angel of mercy | |||
3. On the edge of honour | 9. The unforgiving blade | |||
4. Crimson thunder | 10. In memorian | |||
5. Lore of the arcane | 11. Hero's return | |||
6. Tailblazers | ||||
Momentan ist es ja ziemlich angesagt HAMMERFALL sch...lecht zu finden. Jeder, wie er will, wenn es allerdings, wie zuletzt geschehen, zu tätlichen Angriffen irgendwelcher Black-Metal-Spinner auf die Band kommt, dann ist die Grenze der Besonnenheit weit überschritten.
Ich gebe gerne zu, dass ich das Debüt der Schweden "Glory to the brave" recht unterhaltsam finde. Nicht weil es ein sonderlich überragendes Album ist, sondern schlicht und ergreifend, weil es Charme hat, das richtige Album zum richtigen Zeitpunkt war und HAMMERFALL dem darniederliegenden Heavy Metal damit neues Leben einhauchten.
"The Legacy of kings" und "Renegade" liefen irgendwie total an mir vorbei, obwohl auch das keine schlechten Scheiben sind. Aber keine Frage, mit "Crimson thunder" haben die Schweden ihr bisheriges Meisterwerk abgeliefert.
Natürlich bieten der traditionsbewusste True-Metal-Sound und das entsprechende Image der Band noch immer reichlich Angriffsfläche für böswillige Lästermäuler, aber vor allem in kompositorischer Hinsicht muss man HAMMERFALL deutliche Fortschritte attestieren.
Die Band gibt sich ernsthafter und erwachsener, ja man kann durchaus sagen anspruchsvoller.
Okay, das arg schmalzig-pathetische Dreams come true dürft ihr natürlich nicht als Maßstab nehmen. Das ist ein typischer Fall von 80er-Heavy-Ballade-Scheusslichkeit.
Da sind Nummern wie der Opener Riders on the storm mit seinen druckvollen, ACCEPT-ähnlichen Chören schon von ganz anderem Kaliber. Dieses Stilmittel greifen HAMMERFALL verstärkt auf und sammeln durch die weitaus gelungenere Verwendung als in der Vergangenheit immer wieder Pluspunkte.
Richtig überzeugend wird es allerdings, wenn die Band die Bombastkeule auspackt. Der epische Titelsong hätte auch auf WARLORDs Rising out of the ashes eine sehr gute Figur abgegeben. Klasse auch Angel of mercy, wenngleich das 'nur' ein CHASTAIN-Cover ist.
Verglichen mit den bisherigen HAMMERFALL-Veröffentlichungen und dem Gros der True-Metal-Konkurrenz verfügt "Crimson thunder" schlicht und ergreifend über mehr Substanz und bietet mehr Songs die aufhorchen lassen.
Das Album sollte keinen HAMMERFALL-Fan enttäuschen, gleichzeitig aber den ein oder anderen, der bislang Vorbehalte gegenüber der Band hegte, eines Besseren belehren.