Anathema

Mother's Cake

Hamburg, Grünspan, 29.10.2014

( English translation by Google Translation by Google )

Konzertbericht

Reviewdatum: 08.11.2014
Jahr: 2014
Stil: Alternative Rock, Prog Rock

Links:

Mother's Cake Homepage

Mother's Cake @ facebook



Redakteur(e):

Kay Markschies


Anathema, Mother's Cake,
Hamburg, Grünspan, 29.10.2014

Der 29.10. dieses Jahres sollte Großes versprechen ... gleich zwei Bands, deren aktuelle Alben uns bei Hooked On Music begeistert haben, sollten im Hamburger Grünspan die Bühnenbretter betreten: ANATHEMA und MOTHER'S CAKE.

Und was macht man in so einer Situation ? Richtig, man macht sich rechtzeitig auf den Weg.
Gesagt, getan, der Urheber dieser Zeilen setzte sich bereits 1 1/2 Stunden vor Konzertbeginn ins Auto und fuhr Richtung Hamburger Kiez. Ein Weg, der normalerweise in 35 Minuten zurückgelegt ist.
Doch leider machte ich an diesem Mittwoch zwei entscheidende Fehler. Zum einen unterschätzte ich das hohe Verkehrsaufkommen und den stockenden Verkehr auf der Autobahn, der durch die zahlreichen Baustellen auf der A7 hervorgerufen wurde, zum anderen hatte ich ganz vergessen, dass sich zahlreiche Unentwegte an diesem Abend auf den Weg machten, um dem unausweichlichen DFB-Pokal-Aus des Lokalrivalen gegen die Bayern beizuwohnen.

Um aus der langen Geschichte eine kurze zu machen, ich brauchte knapp zwei Stunden bis zum Grünspan.

So bekam ich leider nur noch den Zugabenteil von MOTHER'S CAKE mit. Und das war wirklich schade. Alleine die letzten beiden Songs machten deutlich, warum Ralf vor einem halben Jahr die Psychodelic Rock-Scheibe Creation's Finest der Österreicher über den grünen Klee gelobt hat.
Das sah der Großteil des bereits zahlreich erschienen Publikums ähnlich. Der Applaus, den MOTHER'S CAKE einheimste, ließ sich durchaus sehen. Und ich gelobe hier feierlich, dass ich mir die Jungs aus Österreich bei anderer Gelegenheit noch einmal ansehen werde.

Bis ANATHEMA dann die Bühne betraten, vergingen noch einmal knapp 40 Minuten. Kein Wunder, wenn man nur einen Roadie hat, der für das Testen aller Mikros und Instrumente sowie für das Staubsaugen des Bühnenbodens zuständig ist. Aber wir Nordeutschen sind ja bekanntlich geduldig und so wurde auch die besagte Hausarbeit der Stagehand mit ausreichend Applaus begleitet.

So gegen 21:20 Uhr war es dann endlich soweit, die Intro-Klänge zu The Lost Song, Pt. 1 legten sich wie ein warmer Soundteppich über das im Dunkeln verharrende Publikum. Wer die Band kennt, der weiß, dass sie nie etwas auf Vinyl bannt, was live nicht reproduzierbar wäre. Das verhielt sich auch an diesem Abend nicht anders.
Zwar war meiner Meinung nach der Sound während der gesamten 100 Minuten ein wenig zu schlagzeuglastig abgestimmt, die Magie des ANATHEMA-Sounds kam dabei jedoch in allen Belangen zur Geltung.

Besonderes Gänsehautfeeling entfaltete sich immer dann, wenn es ruhig wurde. Eine erste Kostprobe davon gab es früh mit dem zweiten Teil von The Lost Song. Ich bekenne es hier freimütig wieder, ich liebe Lee Douglas. So müssen die Sirenen geklungen haben, die Odysseus beinahe zum Verhängnis geworden wären. Nach diesem Song vermischte sich jedenfalls bei mir schon etwas Rührungstränenflüssigkeit mit dem Schweiß im Gesicht.

Die frühzeitige Ankündigung Daniel Cavanaghs, ANATHEMA sei halt eine Band, die auf Konzerten neue Songs spiele, sollte sich schnell bewahrheiten.
Die Lieder vor dem Zugabenteil bestanden fast ausschließlich aus Material der letzten beiden Scheiben "Distant Satellites" und "Weather Systems", wobei der Schreiber dieser Zeilen bei Lees langsamen Nummern (Untouchable, Pt.2, Ariel) wieder und wieder den Tränen nah war.

Die Fans der frühen Stunde kamen eigentlich erst kurz vor und im Zugabenteil zum Zuge, mit Closer, A Natrual Disaster und Fragile Dreams spielte das Sextett aus Liverpool ein paar Lieder, die schon 10 oder mehr Jahre auf dem Buckel haben.

Als die Hamburger schließlich mit dem Playback des BEATLES-Song Twist And Shout in die Nacht entlassen wurden, konnte man rundum in begeisterte Gesichter gucken und ich musste mir erstmal das Gesicht waschen gehen.

Kay Markschies, 29.10.2014

 

© 2008 - 2024 by Hooked on Music