Gurf Morlix

Diamonds To Dust

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 12.05.2007
Jahr: 2007

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Gurf Morlix Homepage



Redakteur(e):

Frank Ipach


Diamonds To Dust, Blue Rose Records, 2007
Gurf Morlix Vocals, Guitars, Bass, Keyboards
Rick Richards Drums
Ray Bonneville Harmonica
Patty Griffin Harmony Vocals
Produziert von: Gurf Morlix Länge: 51 Min 43 Sek Medium: CD
1. Killin' Time In Texasn7. I've Got A Passion
2. Madalyn's Bones8. Windows Open, Windows Close
3. Food, Water, Shelter & Love9. Up Against It
4. Blanket10. Worth Dyin' For
5. Diamonds To Dust11. Need You Now
6. With God On Our Side

Gurf Morlix, vielbeschäftigter Americana-Session-Gitarrist und bei den Roots-Kollegen ebenfalls als einfühlsamer Produzent geschätzter Workaholic, präsentiert dieser Tage sein viertes Soloalbum, "Diamonds To Dust". Seine Solokarriere startete Morlix recht spät, doch seine Spuren im Musikbusiness hinterlässt der 1951 geborene Wahltexaner tatsächlich schon seit den Siebzigern. Erste größere Aufmerksamkeit erregte Gurf sicherlich mit seiner Produzententätigkeit für Lucinda Williams, deren "Sweet Old World"-Album er 1992 produzierte. Im Laufe der folgenden Jahre arbeitete er immer wieder mit klangvollen Namen aus der Americana-Ecke, darunter Mary Gauthier, Jim Lauderdale, Buddy Miller, Butch Hancock, Robert Earl Keen, Slaid Cleves und Ray Wylie Hubbard.

Wenn man es drauf anlegt, hört man in Morlix' neuem Album zweifellos eine Prise von diesem bzw. einen Hauch von jenem Künstler. "Diamonds To Dust" zeigt sich als ziemlich typisches Roots-Album. Rock, Blues, Folk-und Countryelemente werden mit sicherer Hand verquirlt, so dass letzlich diese wohlbekannte, rustikale Austin/Texas gefärbte Melange herausspringt, die man entweder liebt oder mit einer schnoddrigen Na-ja-ganz-ordentlich-Attitüde in die lange Liste ähnlich klingender Elaborate einreiht.

"Diamonds To Dust" scheint zunächst recht unauffällig, irgendwie unscheinbar, schlendert gemächlich seinen Weg, ohne halsbrecherische Ausflüge in unwegsames Terrain. Doch diese vordergründige Abgeklärtheit schlägt bei näherem Hinsehen um in eine tiefergehende, sehr behagliche und angenehme Atmosphäre. Ein Album, das wächst.
Gurf Morlix spielt sich mit seiner Fingerfertigkeit nicht großspurig in die erste Reihe, verzichtet oftmals auch auf die obligatorischen Soli, bleibt aber immer geschmackssicher, treffsicher, soundsicher, kurzum meisterlich. Morlix versteht sich mittlerweile auch mühelos auf das Komponieren guter Songs, intoniert mit männlich-markanter Raspelstimme (an Jon Dee Graham erinnernd) und lässt sich ein ums andere Mal von der zauberhaften Patty Griffin vokalistisch begleiten. Da kullern dann beispielsweise so feine Perlen wie Need you now über den Teppich.
Gurfs alter Drummer Rick Richards ist ebenfalls wieder mit von der Partie, ansonsten sorgt Morlix, neben Ray Bonnevilles gelegentlicher Blues-Harmonica, selbst für die Ausgestaltung seiner Songs (auch mit klitzekleinen, ungewöhnlichen Keyboard-Ornamenten).
Insbesondere die bluesigen Nummern wie Food, water, shelter & love und Up against it schleichen geheimnisvoll wie ein züngelnde Giftschlange durchs Gras, wecken Erinnerungen an die urwüchsigen Bluesfelsen auf Lucinda Williams' "World Without Tears"-Album.
Auch schön, dass sich mal wieder jemand des Dylan-Klassikers With God on our side angenommen hat. Soviel Wahrheit, soviel immerwährende Aktualität findet man selten in einem Song.
Zwei formidable Tracks für's klassische Americana-Radio hat Morlix auch im Gepäck: I've got a passion und Worth dyin' for dürften bei jeder Überlandfahrt für entspannende Laune sorgen, gleichwohl das gesamte Album sich ganz hervorragend für's Auto eignet. Jedenfalls hat es mich in den letzten zehn Tagen ganz hervorragend unterhalten. So lange hält es nicht unbedingt jede Scheibe in meinem Car-Stereo aus.
"Diamonds To Dust" wird wohl als gelungenes Roots-Album klassischer Prägung in die Annalen eingehen.

Frank Ipach, 12.05.2007

 

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