Gregor Meyle	Gesang, Gitarre, Maultrommel
Christian Lohr	Piano, Hammond Organ, Harmonium, Glockenspiel, Mellotron, Marimba, Wurlitzer Piano, Melodika, Drums
Jake Roeder	Pedal Steel
Dominik Krämer	Bass
Massimo Buonanno	Drums
Markus Segschneider	Mandoline, Banjo, Ukulele, Dobro, Pedal Steel
Christian Herzberger	Geige
Produziert von: Christian Lohr Länge: 40 Min 45 Sek Medium: CD
01. So lang ich dran glaube	07. Hätt nix dagegen
02. Das Schlimmste ist vorbei	08. Wunder
03. Steh wieder auf!	09. Dann find ich Dich
04. Du bist das Licht	10. Nichts ohne Grund
05. Keine Macht den Pessimisten	11. Keine ist wie Du
06. Dann bin ich zuhaus

Früher wäre Gregor Meyle wohl als "Liedermacher" tituliert worden, heutzutage muss man seine Musik wohl in der großen Singer-Songwriter Schublade verorten. Das hört sich schicker an und eröffnet dem Autor und Musiker mehr Entfaltungsmöglichkeiten. Gemessen an amerikanischen Vorbildern erspielt sich Gregor Meyle auf seinem dritten Longplayer ähnlich viel Freiraum, ohne sich in einem wirren Stilmix zu verirren.

"Meile für Meyle" erkundet Gregor mit seinem kongenialen Produzenten und Multiinstrumentalistenpartner Christian Lohr (Gianna Nannini, Christina Stürmer, Gitte Haenning, Joss Stone) die schillernden Überraschungen aus mal folkigen (So lang ich dran glaube), mal dezent countryesken Momenten (Das Schlimmste ist vorbei), erhaben poppigem Pathos (Steh wieder auf! & Du bist das Licht), chansoneskem Walzertakt (Dann find ich Dich) und beschwingt schaukelndem Big Band Swing (Wunder), der schließlich von der deutschen Soul-Pop-Ikone Edo Zanki geschliffen wurde.

Kein Wunder, dass ausgewiesene Fachleute und Musikerkollegen wie Xavier Naidoo, Edo Zanki, Carl Carlton und Stefan Raab ihn lieben, diesen in der Tat sehr glaubwürdig, nachdenklich, fröhlich und musikalisch gewitzt daher kommenden ehemaligen Castingshow-Zweitplatzierten aus Backnang (Baden-Würtemberg).

"Meile für Meyle" präsentiert sich ganz selten einmal stromlinienförmig, überzeugt selbst anspruchsvolle Hörer mit genügend Abwechslungsreichtum und Charisma, die nicht zuletzt Gregors ehrlichen und stimmungsvollen Texten und vor allen Dingen Christian Lohrs vielschichtigen Arrangements geschuldet sind, die sich nicht scheuen Pedal-Steel, Mandoline, Harmonium, Drehleiher, Marimba, Mellotron, Melodika, Glockenspiel und Banjo miteinander zu verknüpfen. Da gibt's einiges zu entdecken.

Schön auch, dass mit Steh' wieder auf! offenbar mal wieder jemand an einen Altgedienten wie Wolf Maahn erinnern möchte. Solche Songs sind Maahn früher auch aus der Feder geflossen. Du bist das Licht sollte sich unsere Fußballnationalmannschaft, in Gedenken an Naidoos 2006er Hymne, für das anstehende Turnier auf die Kopfhörer legen lassen. Stark. Und falls der gute Gregor mal wieder bei Ina Müller zu Gast sein sollte, müssten die beiden Keine ist wie Du intonieren. Umwerfend.

Wenn Meyle auf diesem hohen Niveau weiter arbeitet, wird er seine nächste Platte wohl "Meylensteine" nennen müssen und möglicherweise mit Max Herre und Samon Kawamura kooperieren.